Sonja Egger Illustration | Charakterentwicklung | Text

Werkzeug

Ein Held für alle Tage

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Jede Arbeit ist nur so gut, wie das Werkzeug, das dafür benutzt wird. Mein Alltagsheld heute ist deshalb mein Linolschnittmesser Nr. 11. Ich liebe es!
Immer wieder komme ich zu dem Schluss, dass es sich nicht auszahlt billiges Arbeitsmaterial zu kaufen. Als ich mit dem Linolschnitt anfangen wollte, hab ich einen Bogen um die teuren Schweizer Messer gemacht und im nächsten Bastelladen ein billiges Komplett-Set besorgt – zum Probieren würd’s schon reichen. Aber die Stempel und Linolschnitte, die ich damit zusammen gebracht hab schauen dementsprechend aus – die zeig ich sicher nicht her. Ich hab das Ergebnis auf mangelndes Können zurück geführt. Schuster bleib bei Deinen Leisten!
Aber es hat mich weiter gejuckt und schließlich hab ich doch noch in den sauren Apfel gebissen und mir probeweise ein ganz feines Pfeil-Messer gekauft. Und was soll ich sagen: dieses Linolmesser schnitzt quasi von allein!
Nur zu, probiert es aus! Ihr braucht dazu nur ein gutes Messer und einen anderen Alltagshelden, den ich schon mal hier vorgestellt habe: Motiv auf einen Radiergummi zeichnen und loslegen!
Die letzten Ergebnisse meiner Schnitzereien nehmen heute am Creadienstag teil und mehr Alltagshelden findet Ihr bei Roboti.

 

Helden des Alltags #2

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Als Fortsetzung von Robotis Initiative präsentiere ich heute meine absolut unabkömmlichen, unersetzbaren, viel benutzten, hoch geschätzten Helden des Alltags, die beste Erfindung seit dem Rad: Radiergummis.
Bedeutungslos in einer digitalen Welt und stiefmütterlich behandelt von einer Cut & Paste-Generation, wäre mein Leben ohne sie trist und grau. Grafitgrau. Und schmierig und vielleicht sogar löchrig, möglicherweise auch karg – angeblich kann man nämlich auch mit Brot radieren. Aber ich bin ein Kind unserer Zeit: ich will kein Brot, ich will Plastik! Mein Held aller Helden ist aus PVC, Polyvinylchlorid, und ausnahmsweise gebe ich hier der Petrochemie den Vorzug gegenüber dem Naturerzeugnis. Zwar gibt’s auch Radierer aus Kautschuk (nicht aus Brot, soviel ich weiß), aber die verschmieren alles zu einem einheitlichen Grau. Sozusagen Camouflage statt Korrektur. Die alten Dinger aus meiner Schulzeit haben sogar Löcher ins Papier gerissen – eine recht militante Art der Problemlösung, wie ich finde.
Obwohl: Ein bissl militant bin ich schon auch: meist werden meine Radierer nämlich gleich nach dem Kauf beschnitten und zerstückelt. Der Grund dafür liegt in meiner Sparsamkeit (oder nennen wir’s beim Namen: Faulheit). Bei mir gibt’s keine Vorskizzen und keine Studien, ich mache nicht 100 Zeichnungen, um eine verwertbare rauszukriegen. Was ich zeichne muss passen und was nicht passt, wird passend gemacht. Und hier kommen meine Helden ins Spiel. Effizienterweise sollen wirklich nur die Striche weg, die weg sollen – man will ja nicht alles doppelt und dreifach machen! Mit so einem kleinen Radiererfitzelchen korrigert sich’s wesentlich besser, als mit einem stumpfgerubbelten Klotz.
Und noch einen Vorteil bietet die Vermehrung durch Teilung: man muss nicht suchen, sie kugeln überall herum.

Ein Hoch auf meine Radiergummifitzel!

 

 

Helden des Alltags

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Dienstag ist Heldentag, initiiert von Roboti. Roboti liebt ihre Helden des Alltags. Und ich meine:
Meine (Arbeits-)Alltagshelden sind Aquarellfarben. Aus der Tube, im Glas oder im Napf. Egal wie. Hauptsache hochpigmentiert und damit langlebig und farbecht.
Manche Töne wie etwa Hauttöne (auch Inkarnate genannt) mische ich nicht selbst, sondern nehme dankbar an, dass es sie bereits fertig gibt. Das hat mehrere Gründe: Zum Einen garantieren sie ein einheitliches Hautbild. Was bei der Illustration von Büchern sehr praktisch ist, denn dann gibt’s keine Überraschungen mit solariengegerbten Kindergesichtern auf der einen Seite, die andernorts blass wie Grottenolme erscheinen und auf einer anderen Seite wiederum ins Kotzgrüne tendieren.
Oft erprobt garantieren mir diese Farben zum Anderen ein gutes Druckergebnis. Es kommt nämlich schon mal vor, dass ein Farbton drucktechnisch nicht reproduzierbar ist. Das Ergebnis ist dann grauenhaft. Die Enttäuschung nach monatelanger Arbeit ein zu blasses, ein farbstichiges oder ein quietschbuntes Buch in Händen zu halten, weil man in der Farbwahl zu experimentierfreudig war, erspare ich mir und greife auf Altbewährtes zurück. Gepriesen seien meine Alltagshelden!

 

Ars Pro Toto

kunst für alle/s
illustration und handgemachtes

ars pro toto bei brigitte-mom

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