Sonja Egger Illustration | Charakterentwicklung | Text

Monats-Archive: April 2013

Alle meine heldenhaften Entchen

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Geht Ihr gerne mit Gummientchen in die Badewanne?

Wie wär’s denn mal mit einem Filzentchen, meinem heutigen Alltagshelden?

Heldenhaft sind die wunderbaren und wundersamen Eigenschaften von Filz allemal: er ist natürlich natürlich, d.h. irgendwann wird er Mottenfutter oder verrottet rückstandslos auf dem Komposthaufen, was ihn grundlegend von seinen schwimmenden Kollegen aus der Petrochemiefabrik unterscheidet. Außerdem ist Filz praktisch unbrennbar: selbst bei über 300° wird er lediglich angekokelt (ganz wichtig für Entchen!). Dass Filz gute Thermoregulationseigenschaften hat, ist vielleicht schon bekannt; weniger bekannt ist aber, dass er als einzige (!) Faser auch in nassem Zustand wärmt. Und je nach Filztechnik kann er wasserabweisend oder stark saugend sein. Ein Multitalent also!
Trotz all dieser beeindruckenden Gaben kann mein Filzentchen leider nicht schwimmen – es ist zu kopflastig (da schlagen die Gene seiner Herstellerin durch). Wie bei allen meinen Viechern besteht das Herz übrigens aus Bergschaf- und die Haut aus Merinowolle.

Mehr Heldenhaftes bei Roboti und Selbstgemachtes bei Anke.

 

Sonntagsessen

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Nachdem ich mich über 20 Jahre lang fleischlos ernährt hatte, hat mich Cupido ausgerechnet mit einem veritablen Carnivoren zusammen gebracht. Und da die Liebe bekanntlich durch den Magen geht, versuche ich einen Kompromiss zwischen beiden Extremen zu finden, der darin besteht, dass ich mich unter der Woche nach wie vor vorwiegend vegetarisch ernähre, aber am Wochenende oft groß aufkoche – eben mit Fleisch (obwohl das eher seine Domäne ist).
Gestern gab’s z.B. Wiener Gulasch. Man braucht dafür:
1 kg würfelig geschnittenen Wadschinken
ca. 800 g klein geschnittene weiße Zwiebeln
2 Knoblauchzehen, gehackt oder gepresst
40-50 g gutes (!) Paprikapulver (je nach Geschmack edelsüß oder scharf)
1 Spitzer Essig verdünnt in 1/16 l Wasser
1 EL Paradeismark (Tomatenmark)
1 TL Majoran
1 TL gemahlener Kümmel
Salz + Pfeffer nach Geschmack
Schweineschmalz (ich verwende immer Olivenöl)
Zwiebeln in Fett goldgelb (nicht zu hell) anrösten, paprizieren und kurz durchrühren. Sofort mit dem Essigwasser ablöschen, damit der Paprika nicht bitter wird. Das Fleisch zugeben und durchrösten. Dann alle Gewürze dazu, aber Achtung: Es wird keine weitere Flüssigkeit beigegeben. Das Fleisch darf nicht kochen, sondern nur dünsten! Der Saft entsteht allein durch Zwiebeln und Fleisch und wird nur auf diese Weise dick und sämig. Bei geschlossenem Deckel dünsten lassen bis das Fleisch kernig weich ist (das dauert ca. 3 Stunden). Dabei immer wieder umrühren und ggf. mit Salz und Pfeffer nachwürzen.
Aufgewärmtes Gulasch ist immer am besten!
Als Nachspeise gab’s Topfenstangerl, die ich nach dem letztwöchigen Rezept von Angela gemacht habe. Gefüllt habe ich sie mit der köstlichen, hausgemachten Himbeer-/Lavendelmarmelade meiner Schwester. Schmecken hervorragend und sind (wie das Gulasch) am nächsten Tag sogar noch besser.
Und damit geht’s nun zu Katjas Rezeptesammlung.

Habt einen schönen Start in die neue Woche!

 

Frage-Foto-Freitag

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1.) Woran hattest du diese Woche Spaß?
An meinem ganz persönlichen Spiegelkabinett.
2.) Was geht am Wochenende?
Steckerlfisch grillen.
3.) Der Hit?
Endlich die ersten selbst gezogenen Radieschen.
4.) In Planung?
Schon ewig: Stempel fertig machen.
5.) Und sonst so?
Mich über die Dreistigkeit meines Bäckers geärgert, der bei gleichzeitiger Preiserhöhung das Gewicht reduziert.

Mehr Fragen & Antworten bei Steffi.

Danke für Eure vielen, lieben Kommentare und ein wunderschönes Wochenende Euch allen!

 

Auf der Kirmes

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In Wien ist das halbe Jahr Kirmes. Den Prater kennt jeder, der schon mal was von Wien gehört hat. Und meint damit eigentlich den Wurstel-Prater (gesprochen: Wurschtel-Prater), denn so heißt der verhältnismäßig kleine Teil mit dem Vergnügungspark. Mit Prater ist eigentlich ein riesiges Naherholungsareal gemeint, das aus weitläufigen Wiesen und Wäldern besteht und das Messegelände und ein Stadion (ja, auch wir haben Fußball-Stadien, auch wenn wir nicht wissen, wozu) beherbergt. Weniger bekannt – und das habe ich hier schon einmal gepostet – ist der Böhmische Prater, der angrenzend an ein anderes Naherholungsgebiet, den Laaer Wald, liegt. Der Böhmische Prater ist tatsächlich nur ein Vergnügungspark. Ein sehr überschaubarer. Das was ihn dennoch und gerade für Familien besonders interessant macht: hier kommen v.a. die Kleinsten auf ihre Kosten. Außerdem ist er sowas wie ein Freilichtmuseum, denn es stehen – und fahren – noch etliche Ururalt-Karusselle ganz aus Holz, die liebevoll von Hand bemalt sind und jedem Adrenalin-Junky die Stirn bieten. Die Karussellpferdskizze und alle Fotos sind dort entstanden – bis auf das zweite von oben: das wurde letztes Jahr auf Noirmoutier im französischen Département Vendée gemacht und hat sich hier eingeschummelt, weil mich grad arges Fernweh plagt.

Wenn ich schon nicht weg kann, geh ich jetzt wenigstens zu Luziapimpinella und schau, was sich dort so abspielt.

 

Filzköpfe

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It’s been a hard day’s night…, aber jetzt ist wenigstens ein Anfang gemacht. Schon seit einigen Wochen habe ich eine größere Bestellung für Filz-Broschen auf dem Tisch liegen. Endlich sind zumindest Pferd und Hochlandrind fertig. Jetzt warten noch die restlichen sieben Filzköpfe (dabei dachte ich immer, es gäbe nur vier).

Mehr Selbstgemachtes wieder bei Ankes Creadienstag.

 

Frühlingsboten

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Es gibt für mich zwei sichere Anzeichen für Frühling:
1) Ameisen
2) unstillbares Verlangen nach Chlorophyll
Nach Chlorophyll verlangt es wohlgemerkt mich, nicht die Ameisen!
Auch wenn Ameisen gerne grüne Blattläuse melken, ist es nicht deren Farbstoff, der sie lockt, sondern der Honigtau, den die Läuse ausscheiden. Und weil diesbezüglich Futtermangel herrscht auf unserer Terrasse (nicht weil wir Gift spritzen, sondern weil die Pflanzen im Haus überwintern), beginnt jedes Frühjahr der selbe Kleinstkrieg: Eine Ameisenstraße führt schnurstracks in die Küche und es dauert mehrere Tage bis ich die Tierchen davon überzeugen kann, draußen zu bleiben. Ich halte nix von Brachialmethoden wie Backpulver, an dem sie explodieren oder Ameisenfallen, die ein ganzes Nest ausrotten. Ritzen finden und zukleben ist das effektivste Mittel und überzeugendste Argument.

(Ein paar Ameisen dürfen auch in der Küche bleiben. Allerdings nur die, die ich mit Porzellanmalstift auf die Mokka-Tasse gezeichnet habe.)

Ganz im Gegensatz zu den Ameisen sinkt mein Appetit auf Süßes mit steigender Temperatur. Es gelüstet mich stattdessen nach Grünzeug und letztes Jahr habe ich glücklicherweise Grüne Smoothies (-> klick!) entdeckt. Mein Standard-Rezept umfasst:
1 Banane
1 Apfel oder 1 Orange
3 kleine Datteln
2-3 Handvoll Salat oder junger Spinat
2 Pfefferminzblättchen
1 großes Glas Wasser.
Datteln entsteinen und für mind. 1 Stunde in etwas Wasser einlegen, damit sie aufquellen. Grünzeug und Obst inkl. Einweichwasser + dem Glas Wasser in den Mixer geben und solange pürieren bis der Smoothie glatt und sämig ist. Fertig!
Schmeckt einfach großartig, ist supergesund und geht auch dann noch, wenn man von Salat längst genug hat.

Mehr Frühlingsboten bei Luziapimpinella.

 

Ars Pro Toto

kunst für alle/s
illustration und handgemachtes

ars pro toto bei brigitte-mom

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