Sonja Egger Illustration | Charakterentwicklung | Text

Monats-Archive: Februar 2013

Helden des Alltags

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Dienstag ist Heldentag, initiiert von Roboti. Roboti liebt ihre Helden des Alltags. Und ich meine:
Meine (Arbeits-)Alltagshelden sind Aquarellfarben. Aus der Tube, im Glas oder im Napf. Egal wie. Hauptsache hochpigmentiert und damit langlebig und farbecht.
Manche Töne wie etwa Hauttöne (auch Inkarnate genannt) mische ich nicht selbst, sondern nehme dankbar an, dass es sie bereits fertig gibt. Das hat mehrere Gründe: Zum Einen garantieren sie ein einheitliches Hautbild. Was bei der Illustration von Büchern sehr praktisch ist, denn dann gibt’s keine Überraschungen mit solariengegerbten Kindergesichtern auf der einen Seite, die andernorts blass wie Grottenolme erscheinen und auf einer anderen Seite wiederum ins Kotzgrüne tendieren.
Oft erprobt garantieren mir diese Farben zum Anderen ein gutes Druckergebnis. Es kommt nämlich schon mal vor, dass ein Farbton drucktechnisch nicht reproduzierbar ist. Das Ergebnis ist dann grauenhaft. Die Enttäuschung nach monatelanger Arbeit ein zu blasses, ein farbstichiges oder ein quietschbuntes Buch in Händen zu halten, weil man in der Farbwahl zu experimentierfreudig war, erspare ich mir und greife auf Altbewährtes zurück. Gepriesen seien meine Alltagshelden!

 

Schneemann und weiße Schokolade

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Noch nie – nie – hat es in Wien so viel Schnee gegeben. Also zumindest soweit ich mich erinnern kann. Kaum ist er weg, ist er auch schon wieder da! Die Fortbewegung per Langlaufschier oder Rodel ist trotzdem nichts weiter als Gaudium oder Hang zur Theatralik, denn das Streusalz geht hierzulande scheinbar nie aus und verwandelt innerstädtische Gehwege in graubraune Eispfützen, die sich nicht eignen für Kufen. Ich versteh den Gedankengang hinter dem Salzwahn nicht. Kann mir das bitte jemand mal plausibel erklären? Soll es wirklich angenehmer sein durch dreckiges Salzwasser nahe dem Gefrierpunkt zu waten, als trockenen Fußes auf festgetretenem Schnee sein Ziel zu erreichen? Und das Ausrutsch-Argument wenn es wieder friert ist auch Schmarren. Wo bitte ist der Unterschied, ob es mich auf gefrorenem Schnee oder auf Eis zerlegt? Zumindest am Stadtrand ist man ein bissl gescheiter. Oder knausriger. Jedenfalls hat man dort das Vergnügen, den fest getrampelten Schnee unter den Schuhen knirschen zu hören.
Nicht nur Schnee und Salz gibt’s momentan zuhauf. Auch eine erstaunliche Menge an Schneemännern tummelt sich in der Innenstadt, und ich trau mich wetten, dass hier keine Kinder am Werk waren.
Steifgefrorene Hände – große wie kleine – wärmt man am besten auf mit einem Glas heißer Schokolade. Hier ein Rezept ganz in weiß:
Mark einer Vanillestange in ca. 1/4 l Milch aufkochen,
1 Prise geriebene Muskatnuss und
1 Prise Salz dazu.
50 g gehackte, weiße Schokolade in die heiße (aber nicht kochende!) Milch geben und 2-3 Minuten ziehen lassen, bis sich die Schokolade ganz aufgelöst hat.
In ein Glas füllen und nach Geschmack mit Schlagobers garnieren.

Schönen Wochenbeginn!

 

Weiß wie Schnee

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… und rot wie Blut.
Schnee haben wir heuer wirklich reichlich bekommen, und der Winter geht in die Verlängerung. Da braucht’s wenigstens drinnen den Gegenpart…
Schönes Wochenende Euch allen!

 

Einhorn

Bestellt und abgeholt.
(Wie sich’s gehört, ist der Meeresbewohner nassgefilzt.)

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Er ist schon mal hier untergekommen (buchstäblich!).
Irgendwie schräg, diese seltsamen Säuger. Und irgendwie noch schräger: bei Google wird man tatsächlich auch unter “Wal mit Einhorn” fündig. Ich will jetzt nicht spekulieren, wie so ein Viech zustande kommen soll. Doch, ich will!
Paarung eines Wals mit einem Einhorn ist wohl eher auszuschließen.
Also genetische Mutation? Manipulation? Zuchtversuch eines Zahnstocherherstellers?
Andere Ideen???

 

 

Rosarot

So schnell kann’s gehen: Hab ich hier noch behauptet, dass ich mich niemals für kitschige Mädchenfarben begeistern konnte, hat mich meine wochenendliche Aufräumaktion prompt Lügen gestraft. Beim Ausmisten bin ich auf mein einziges erhalten gebliebenes Volksschulheft gestoßen. Ein Religionsheft aus der ersten Klasse.

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Mit der Rechtschreibung hapert es noch, aber diese Farbwahl…!!!
Bestimmt hab ich instinktiv nur die traditionellen Frühlings- und Osterfarben aufgegriffen. Oder aber ich hatte einfach nur eine sehr begrenzte Auswahl an Buntstiften. Genau! Ich kann mich fast wieder dran erinnern.

2011 habe ich ein Prinzessinnen-Puzzle-Buch illustriert – natürlich in den obligaten Knallzuckerl-Farben. Gar nicht so viel Unterschied zu den Bildern meiner Kindheitstage. Oder?

Aber zumindest ab dem Teenie-Alter hab ich eine Abneigung gegen die quietsch-rosa Farbpalette entwickelt. Und dabei bleib ich! Bis mir das Gegenteil bewiesen wird.

 

 

Kinderfasching mit Upcycling

 

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Superschwere Kugelhantel basteln für den starken August. Dafür braucht man:
2 schwarze Luftballons
1 Kartonrolle, ca. 45 cm (Geschenkpapier ist oft auf solche Papprollen gewickelt)
Gummiband, ca. 70 cm
schwarze Acrylfarbe
Pinsel + Schere
Rolle schwarz lackieren, Luftballons aufblasen. Einen Ballon an einem Ende des Gummibandes verknoten, das andere Ende durch die Papprolle fädeln. Das Gummiband bis zum Anschlag spannen und dann mit dem zweiten, aufgeblasenen Luftballon verknoten. Und das war’s auch schon.
Tataaaa!!!

 

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Das Zylinder-Hütchen ist etwas komplizierter, bringt aber auch jeder Anfänger zusammen. Dafür brauchst du:
1 Klopapierrolle
ein Stück Karton (ich hab ein A4-Kuvert zerschnitten)
schwarze Acrylfarbe
Express-Holzleim (Bastelkleber aber geht auch, braucht nur länger zum Trocknen)
ev.  ein bisschen Gummi- und Geschenkband
Pinsel, Schere
Einen Kreis in der gewünschten Krempenbreite aus dem Karton ausschneiden (am besten einen passenden Deckel zu Hilfe nehmen). Umriss der Klopapierrolle in die Mitte des Kartons übertragen, mittig ein Loch stechen und von dort sternförmig einschneiden. Die Zacken aufbiegen, mit Leim bestreichen und innen an der Klopapierrolle festkleben (mit Express-Holzleim ist das im Nu geschen, der Bastelkleber pickt zuerst an den Händen und erst vieeel später am Karton).  Sobald der Leim trocken ist, kann das Hütchen lackiert werden. Wer mag, kann dem Zylinder noch einen Deckel verpassen: Dazu wieder den Rollenumriss auf Karton übertragen. Einen ca. 1 cm breiten Rand lassen und ausschneiden. Den Rand nun bis zum gezeichneten Kreis in kurzem Abstand fransig schneiden und die Fransen aufbiegen. Mit Kleber bestreichen und in die Rolle einsetzen. Nach dem Trocknen nochmal alles lackieren. Der Acryllack macht das Hütchen widerstandsfähig und die Krempe ein bisschen flexibler. Ganz nach Gusto kann der Zylinder noch mit einem Hutband verziert werden.
Gummiband dran oder auf einen Haarreifen aufgeklebt. Basta!

 

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Nichts einfacher als ein Krönchen. In 5 Minuten (+ Trocknungszeit) gemacht: Außer
Acrylfarbe (beliebig)
Klopapierrollen
Schere + Pinsel und ev. Gummiband
braucht man nix.
Zacken ausschneiden, lackieren, Gummiband dran. Aufsetzen und fertig!

 

 

Ars Pro Toto

kunst für alle/s
illustration und handgemachtes

ars pro toto bei brigitte-mom

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