Sonja Egger Illustration | Charakterentwicklung | Text

Basteln

Schlüsselfertig

 

Ich habe ein neues Hobby. Letzten Herbst hab ich in einem Kurs das Leder Punzieren gelernt und bin seither begeistert von den neuen Möglichkeiten, die sich mir nun auftun. Leder ist ein toller, organischer Werkstoff mit Eigenschaften, die mich schon immer fasziniert haben. Es wird im Gebrauch und mit dem Alter immer schöner und ist ein ähnlich sinnlicher Handschmeichler wie Holz.

Der ursprüngliche (Kurs-)Plan war einen Gürtel zu machen: Einen Lederstreifen mit Schlagstempeln verzieren, färben und schlussendlich mit einer Schnalle versehen.

Ich wollte es genauer wissen…

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… und habe mich an etwas Anderes gemacht. Mein Vater trug immer ein kleines Etui bei sich, durch das ein Lederstreifen gefädelt war. An dessen einem Ende war ein Schlüsselring und am anderen Ende war ein Druckknopf befestigt mit dem entsprechenden Gegenpart auf der Vorderseite des Etuis. (Hosen-)Taschen waren mit diesem Etui gut vor scharfkantigen und -zackigen Schlüsseln geschützt.
Meine Version hat statt des Druckknopfs einen kleinen Karabiner, der sich am Taschenhenkel oder Reißverschluss befestigen lässt. Am Band ziehen, und ich erspare mir lästiges Kramen. Schlüssel und v.a. Tascheninhalt sind geschützt, und wenn man den Lederstreifen lang genug macht, muss man den Karabiner nicht einmal von der Handtasche lösen. Sehr praktisch.

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Das Motiv für die Verzierung – ein Käfer – entstand aus der Not heraus: Ich wollte keine fertigen Stempel verwenden, und mir ist grad nichts besseres eingefallen. Zur Punziermeisterschaft ist es noch weit: Der Käfer weist lauter kleine Fehler auf, aber die sieht man nach dem Einfärben des (ursprünglich hellbraunen) Leders kaum mehr. Und ich weiß jetzt wie man Kanten professionell schärft und versäubert, und meine erste Sattlernaht ist auch (fast ganz) gerade geworden.

 

Äußerst willkommener Nebeneffekt der Arbeit: Man vergißt Raum und Zeit…

 

Verlinkt mit Creadienstag.

 

 

 

Ikea-Hack

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Neues Jahr, neues Glück. Ja gut, nicht mehr ganz so ein neues Jahr, aber auf jeden Fall neuer als das alte. Und dabei war schon im alten alles neu: Neue Wohnung, neues Bundesland, neuer (Neben-)Job – ein Lehrauftrag hier –, neue Pläne. Da bleibt zwangsläufig einiges alte auf der Strecke. Den Blog-Faden wieder aufzunehmen fällt nach so langer Zeit dann auch nicht ganz leicht. Auch wieder fast was Neues.

Aber egal.

Viele Ideen haben in den letzten 12 Monaten das Licht der Welt erblickt. Manche sind gleich wieder eingeschlafen. ZZZ…

Aber einige hab ich auch umgesetzt. So zum Beispiel

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dieser kleine, feine Ikea-Hack. Aus der langweiligen Fleece-Decke Polarvide wurde mit ein bisschen schwarzer Filzwolle ein starkes Statement.

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Eine Schablone aus Papier für die Buchstaben war schnell gemacht (Übung hab ich ja genug darin), und den Rest hat die Filznadel erledigt.
Leider nicht selbsttätig. Und nicht ganz so schnell. *SeufZZZ…*

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Ich muss zugeben, dass ich den Arbeitsaufwand gehörig unterschätzt habe. Eigentlich dachte ich, die paar Buchstaben und Satzzeichen wären in ein/zwei Stunden aufgefilzt, aber in Wirklichkeit habe ich eher ein/zwei Tage gebraucht.

 

 

 

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Es war ganz schön tricky gerade Linien und die leichten Biegungen halbwegs exakt nachzufilzen. Und am Schluss hab ich gefühlte Stunden mit Bügeln (ja, ich habe die Fleece-Decke gebügelt!) verbracht. Die Knitterfalten der Verpackung wollten anders nicht raus, und auch dem Filzrelief wollte ich einen Dämpfer verpassen. Die Buchstaben sitzen jetzt nicht mehr so hochnäsig/erhaben, sondern ordnen sich brav unter. Ganz so wie ich Kontrollfreak es gern hab…

Im Nachhinein betrachtet hätte ich lieber eine dickere, festere Decke gehabt, aber ich bin mit dem Ergebnis insgesamt trotzdem zufrieden. Ich find, die Decke ist ganz nett geworden, oder!??

 

Verlinkt mit Creadienstag und Handmadeontuesday.

 

 

 

 

 

 

Mein neues Buch

 

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Mit einem Jahr Verspätung ist es nun endlich heraußen: Mein neues Buch. Und mein erstes zum Thema DIY. Ursprünglich sollte das Buch im August letzten Jahres bei einem großen deutschen Verlag erscheinen, aber stilistisch wie auch persönlich wurden wir nicht grün miteinander.
Es war eine gute Entscheidung keine Kompromisse einzugehen, denn ich konnte das Projekt gleich bei meinem Wunschverlag unterbringen. Und zwar ganz ohne inhaltliche Einmischung oder persönliche Tiefschläge.
Konzept, Ausarbeitung und Text stammen von mir, Fotos (-> klick!) und Layout (-> klick! und -> klick!) entstanden in Zusammenarbeit mit befreundeten, eselsgeduldigen (und noch immer befreundeten) Profis.
Für dieses Buch habe ich 40 sehr unterschiedliche Projekte zum Nachmachen zusammengetragen. Allesamt werden sie aus Papier gemacht. Neben unzähligen Anleitungen und Vorlagen gibt es als besonderes Zuckerl am Ende des Buchs acht von mir eigens entworfene Musterbögen zum Heraustrennen.

Über diese Eckdaten hinaus fällt es mir (wie immer) schwer meine eigene Arbeit zu bewerten und zu bewerben. Deshalb habe ich einige supertalentierte, liebe Bloggerinnen gebeten das für mich zu tun (letzteres natürlich nur, wenn sie’s für gut befinden). In den kommenden Tagen könnt Ihr deren Rezensionen nachlesen und hier (-> klick!) ganz nebenbei auch an Buchverlosungen teilnehmen:

Renate von titatoni (27. Okt.)
Julia von einstueckvomglueck (29. Okt.)
Nica von bastelnmalenkuchenbacken (6. Okt.)
Lisa von dekotopia (11. Okt.)
Kebo von kebohoming (13. Okt.)
Cora von ideen-wohnen-garten-leben (18. Okt)
Julia von bildschoenes (20. Okt.)
Lisa + Lena von wohnprojekt (25. Okt.)
Ulma von madamulma (27.10.)

An die eben genannten: Egal wie Euer Urteil ausfallen wird – Ich danke Euch ganz, ganz herzlich für die Mühe und bin sehr gespannt auf Eure Postings!

Und alle anderen lade ich ein, sich selbst ein Bild zu machen. Ich bin um jeden Kommentar, jede Kritik, jede Anregung dankbar. :-)

Und wie immer: Habt es fein!

 

Blechkuchen 2.0

 

Ich kann nicht fassen, dass wir schon wieder fast Juni haben. Und dass das mein erster Post in diesem Jahr ist! Und wenn ich nicht einen ganz triftigen Grund dafür hätte… – wer weiß, wann ich mich aufgerafft hätte… Es ist nämlich so: Je länger man pausiert, desto schwerer fällt der Wiedereinstieg.

Nun gut: Es gibt eben einen triftigen Grund für den Wiedereinstieg: Nämlich den, dass Lisa vom wunderbaren Blog dekotopia mich um einen Gastpost für ihre Babypause gebeten hat. Ich bin voll der Ehrfurcht, dass sie es trotzdem schafft regelmäßig etwas – und nicht IRGENDetwas! – ins Netz zu stellen… So multitaskingfähig bin ich nicht.
Ich kann grad gut nachfühlen wie sie sich fühlt, denn das alte Leben komplett auf den Kopf gestellt haben auch wir. Nach vielen Jahren des Überlegens, Zauderns und Suchens haben wir Wien den Rücken gekehrt und sind weggezogen. Ein radiakler Schritt für uns, und eine Zäsur. Ende eines Lebensabschnitts; Beginn eines neuen. Aber davon später…

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Hier also findet Ihr meinen Gastpost: Blechkuchen 2.0

Eine Neuinterpretation und ein Upcycling der Sonderklasse. Ü-Konserven mit einer supereinfachen und genialen Verschlusstechnik.

 

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Hüpft mal rüber und lest nach! Ich hoffe, Ihr habt Spaß daran. Der Blechkuchen eignet sich auch gut dazu meinen ersten Creadienstag in diesem Jahr zu feiern. Hoffentlich folgen noch einige.
Das nächste Mal gibt’s aber erstmal Bilder von meiner neuen Umgebung.
Bis dahin: Habt es fein!

 

 

 

 

Flüchtlinge

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Als Agnostikerin ist Weihnachten für mich nicht viel mehr als eine stressige Zeit mit vielen grantigen Menschen, die noch viel gestresster sind als ich selbst. Mehr aus Interesse an sakraler Kunst(geschichte) als aus Pathos oder Brauchtum habe ich mich dennoch _dem_ weihnachtlichen Thema schlechthin gewidmet.

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Ich verstehe bis heute nicht, warum religiöse Sujets (zumindest hierzulande) nicht in eine ansprechende zeitgenössische Bildsprache übersetzt werden können. Diesmal habe ich mich selbst daran versucht. Ob gelungen oder nicht entscheidet jeder selbst.
Oben ein Engel-Teelicht aus goldfarbenem und weißem Papier. Im rechten Winkel betrachtet ergeben die beiden halben Figuren eine ganze. Ich mag das Spiel mit Negativ und Positiv. Licht und Schatten. Das eine undenkbar ohne das andere.
Auch das zweite Motiv ist sehr klassisch. Und obendrein buchstäblich brandaktuell.
Flüchtlinge Anno Domini und 2015.

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Als Kind hat mich die Geschichte von den herbergssuchenden Vertriebenen tief berührt. Die Hartherzigkeit gegenüber Menschen (und Tieren) in Not empörte mich. Und sie empört mich noch immer. Ich selbst habe ein sehr sehr hartes Jahr (fast) hinter mir. Angesichts der Tragödien anderer ist das aber Jammern auf hohem Niveau.

Und dieses Jahr habe ich tatsächlich einen Weihnachtswunsch: Ich wünsche mir nichts weniger als Mitgefühl – auf alle verteilt. Es sollen nicht Einige die Gleichgültigkeit von Vielen und den Hass von Wenigen (?) abfangen müssen. Ist es wirklich so schwer sich vorzustellen, dass man aus einem Leben aus Angst und Armut und ohne wirtschaftliche Perspektive entkommen möchte? Wann wenn nicht jetzt?

Aber: Als Agnostikerin fällt es mir schwer zu glauben.

 

Das ist mein letzter Beitrag für den Creadienstag 2015 und für das heurige Jahr. Ich wünsche Euch allen wunderbare Feiertage, viel Entspannung und freue mich auf die kommende Zeit mit Euch. Und denkt an die vielen Herbergssuchenden! :-)

 

 

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P.S. Die Gewinnerinnen meiner Verlosung sind: Julia, Nicole und Nica. Herzlichen Glückwunsch. Die Päckchen sind unterwegs.

 

 

Nussiges Biskuit

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Ich liebe Biskuitporzellan, das durch die fehlende Glasur noch filigraner und edler aussieht als glasiertes Porzellan. Mittlerweile bekommt man auch schon günstige Dekoartikel in den Geschäften, aber natürlich finde ich nirgends genau das, was ich mir vorstelle.

 

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Und was ich mir vorstelle schaut so aus: Fein ziselierte Walnüsse. Ohne Metallanhänger. Zwei durch ein schmales weißes Band miteinander verbunden. Geeignet für den Christbaum oder auf einem Zweigerl oder Geschenk.

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Also selber machen. Ich habe mir dafür eine Silikonform gemacht. Es gibt viele verschiedene Abformmassen im Kunsthandel und mittlerweile sogar im Bastelbedarf. Gute Ergebnisse bekommt man mit Zwei-Komponenten-Formmassen (z.B. Gédéo Siligum), die schnell aushärten, ohne Lufteinschlüsse und mit hoher Detailgenauigkeit.

Mein “Porzellan” ist weiße luftrocknende Knetmasse (Fimo Air), die nach dem Aushärten formstabil bleibt. Anschließend die Kanten schleifen, Band einziehen und je zwei Hälften zusammenkleben. Darauf achten, dass die Klebeflächen staubfrei sind, sonst hält der Kleber natürlich nicht. Die falschen Porzellannüsse schauen täuschend echt aus. Erst die Haptik verrät, dass hier geschummelt wurde.

Heute ist (Crea)dienstag und Feiertag. Ich geh heut auf den Christkindlmarkt und schau, ob ich ein bissl Weihnachtsstimmung finde.

 

Die Gewinner meiner Adventverlosung gebe ich im nächsten Post bekannt. Habt es fein!

 

 

Ars Pro Toto

kunst für alle/s
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ars pro toto bei brigitte-mom

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