Sonja Egger Illustration | Charakterentwicklung | Text

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sonja-egger-erster-bloggeburtstag
Mein erster Bloggeburtstag heute hier. Den 100sten Post nur knapp verpasst (wie machen das andere liebe Bloggerinnen, die in der selben Zeit doppelt so viel posten?). Eigentlich ein Grund zum Feiern und eigentlich sollte dieser Post ein lustiger werden. Aber es kommt anders. Mein Leben ist gerade auf den Kopf gestellt. Ausgelöst durch ein einzelnes Ereignis. Aber ein schwerwiegendes. Seit 12 Jahren illustriere ich Kinderbücher, in manchen Jahren bis zu 10. Mein Terminkalender immer ein bis zwei Jahre im voraus gefüllt, ein Projekt nach dem anderen abarbeiten. Das Leben zerrinnt zwischen den Fingern, die Fließbandproduktion nicht aus reiner Freude an der Sache, sondern aus der puren Notwendigkeit die Lebenshaltungskosten mit einem mageren Honorar zu decken. Arbeiten, fernsehen, schlafen.
Irgendwann dann vor zwei Jahren die Erkenntnis, dass jeglicher Freiraum fehlt. Persönlicher wie auch beruflicher. Keine Möglichkeit der Entfaltung und düstere Aussichten für die Zukunft. Auch in gesundheitlicher Hinsicht – null Bewegung, Seelenfutter und Dauerstress hinterlassen Spuren an Körper und Seele. Und dabei die Einsamkeit und die Unmöglichkeit sich mit KollegInnen auszutauschen oder ein direktes Feedback auf die eigene Arbeit zu erhalten.

Als mir ein Verleger – einer der letzten echten – am Anfang meiner Laufbahn gesagt hat, man könne von der Illustration nicht leben, habe ich ihm nicht geglaubt. Und ich war stur genug durchzuhalten und stolz darauf, dass ich es tatsächlich und aus eigenem Antrieb geschafft hatte. Aber es ist und bleibt ein Drahtseilakt: Wenn man ein halbes Jahr an einem Buch arbeitet und der Verlag dann die Reinzeichnungen (hier ein Coverausschnitt) ablehnt, kann das die Existenz kosten. So geschehen vor einigen Tagen. Im Klartext heißt das für ein halbes Jahr Arbeit etwas mehr als 1000,– Ausfallhonorar. Die Umstände und die Gründe für die Ablehnung sind unerheblich. Hier geht es auch gar nicht um Schuldzuweisung – es ist fraglich ob man bei unterschiedlichen Erwartungen und Vorstellungen überhaupt von Schuld sprechen kann. Aber es geht um Verantwortung.

Es ist wahr: Bücher machen ist teuer, Bilderbücher machen ganz besonders. Jedes einzelne Buch muss in einem aufwändigen Offset-Verfahren gedruckt, beschnitten und gebunden werden, von der Entwicklung des Inhalts mal ganz abgesehen. Verlage wenden zur Berechnung einen fixen Kalkulationsschlüssel an, der neben den Produktions- und Vertriebskosten auch das Honorar für AutorInnen und IllustratorInnen berechnet. Wahr ist, dass viele Verlage – besonders kleinere und Nischenverlage – ums Überleben kämpfen. Dass es immer schwerer wird, sich in der immensen Fülle an jährlichen Neuerscheinungen durchzusetzen.
Aber wahr ist auch, dass das ganze Verlagswesen ein Riesengeschäft ist. Wer mit offenen Augen durch die Frankfurter Buchmesse geht, sieht wie viel Geld im Spiel ist. Das Verlagswesen ist vergleichbar mit der modernen Agrarökonomie: Immer mehr produzieren zu immer billigeren Preisen. Überschüsse für die Müllhalde. Bücher verkommen zu Wegwerfartikeln.
Als Illustratorin höre ich immer, dass man meine Leistung gerne höher honorieren würde, dass aber der Markt zu heiß umkämpft sei. Im deutschsprachigen Raum sei es besonders schwer zu veröffentlichen, weil die Auflagezahlen nicht vergleichbar seien mit den Absatzmöglichkeiten beispielsweise im angelsächsischen Raum. Wenn Gewinn also nicht über die Größe des Absatzmarktes hereinzuholen ist, müsse man sich eben preislich von der Konkurrenz abheben.

Wenn sich also alles über den Preis entscheidet: Wie kommt es dann, dass beispielsweise in Italien mit einem winzigen Absatzmarkt ganz andere (Bilder-)Bücher produziert und zu einem viel höheren Preis verkauft werden können?

Die Antwort ist naheliegend. Weil Bücher einen anderen Stellenwert haben und Käufer bereit sind, Qualität zu honorieren.

Die Verantwortung liegt also bei uns allen. Mit jeder Kaufentscheidung treffen wir auch eine Entscheidung über das Leben von anderen Menschen. Wir müssen nicht (nur) nach Asien oder Afrika schauen, wo wir Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen für unseren Konsum schuften lassen. Die Ausbeutung findet auch bei uns statt, in den eigenen Reihen. Und auch in den achso-prestigeträchtigen Berufen.

Ich liebe meinen Beruf und ich kann mir nicht vorstellen, ihn jemals ganz aufzugeben. Aber ein zweites Desaster dieser Größenordnung kann ich nicht heil überstehen.
Ich muss mir nun überlegen, wie es weiter gehen soll.
Und ich glaube auch, dass die ganze Gesellschaft sich diese Frage stellen muss.

Heute, an diesem 1. Geburtstag wollte ich auch meinen Shop eröffnen, aber die Ereignisse der letzten Tage haben mich in meiner Planung zurück geworfen. Und so lange ich nicht eröffne, kann ich mich schrödingerskatzengleich auch einer Illusion hingeben. Wenigstens dieser einen noch. Ich wollte heute mit Euch feiern. Dass es schön ist hier zu sein. Dass ich mich freue über Eure vielen positiven Rückmeldungen und darüber so wunderbare Menschen kennengelernt zu haben – manche sogar in echt. Das Feiern wird verschoben, das Danke bleibt:
Danke, dass Ihr da seid und mir zuhört. Und mich nicht bemitleidet, sondern dieses System überdenkt.

 

 

37 Antworten auf - 1 -

  • Dass das System überdacht wird…darauf warte auch ich…sehnlichst !!! Ob wir das noch erleben werden…ehrlich…ich weiss es nicht.
    Es gibt immer noch so viele, denen es nicht bewusst ist…dass es so nicht weitergehen kann…die es schaffen mitzuhalten…nicht nach rechts und links gucken…nichts hinterfragen…und meinen sich in dieser Mûhle wohlzufühlen >>>>> unsere Leistungsgesellschaft <<<<<<
    Ich kann da nicht mithalten…die meißten würden mich als Versager bezeichnen…( manchmal fühle ich mich unter diesem Druck auch wirklich so ) …
    Ich suche meinen Weg…abseits…dort trifft man nicht viele…
    Muss mit Einsamkeit kämpfen…keine Anerkennung zu bekommen….stattdessen Gerede hinter deinem Rûcken…
    So trifft es einen doppelt und dreifach…
    Aber all das nehme ich in Kauf….denn in dieser Gesellschaft will ich nicht mithalten können,,,ich will es anders machen…will…das Andere hinschauen…und anfangen nachzudenken….

    Ich hoffe, dass sich eine noch nicht sichtbare Türe für Dich auftut !!!
    Sei ganz lieb gedrückt
    Nicola

    gepostet von

    Ni Luka [Firlefax] am
  • Was für ein wundervolles Bild! Ich finde es passt. Er freut sich aber ist doch geknickt, so wie du im Moment offenbar! Alles Liebe wünsche ich dir!
    Liebe Grüße
    Angela

    gepostet von

    Krimserei am
  • Liebe Sonja,
    ich weiß nicht, ob die Mitleid soviel bringt, weil es die Ablehnung natürlich nicht wieder geschehen macht. Oder Zuspruch zu der Qualität deiner Arbeit, denn das Problem liegt ja offensichtlich nicht in diesem Bereich, sondern in der Ökonomie dahinter. Trotzdem kann ich natürlich nur sagen, wie leid es mir tut und wie sehr ich deine Arbeiten schätze. Nicht ohne Grund habe ich in der Vergangenheit Vergleiche gezogen.
    Außerdem muss ich sagen, dass man ein Jubiläum durchaus auch produktiv nutzen kann, indem man kritische Lebensabschnitte anspricht. Auch für meine Familie entscheidet sich bald eine wichtige Sache und wir hoffen das Beste. Dabei ist es fast egal, obs um Gesundheit oder die Existenz geht, der Schaden ist einfach da.
    Ich selbst stehe am Ende meines Studiums hin zu einem Beruf, von dem mir alle abraten und bei dem die Berufsaussichten aufgrund aktueller Änderungen gen Null gehen (Lehrer). Ich finde es beeindruckend, dass du dich damals trotz dieser Unkenrufe auf den Weg in den Beruf gemacht hast. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir immer öfter Plan B und C überlege. Man sieht deinen Arbeiten an, dass es deine Passion ist und es ist so schade, dass der Kapitalismus und seine Auswüchse dich zwingen daran zu zweifeln.
    Ich bin selber noch Buchkäufer und verzichte auf Ebooks und Co. Ich trage den Jutebeutel zum Einkaufen mit und vermeide elektronische Kassen ohne Personal. Dabei sind das zum Großteil natürlich Ausweichhandlungen. Später greif ich halt doch zu den Ja-Produkten, statt zu den Biosachen und kaufe bei IKEA und Amazon statt bei einem Kleinhändler oder vor Ort. Und warum? Weil man soviel haben will, ohne dafür das passende Geld hinzulegen. Ich denke da in letzter Zeit immer öfter um und möchte spätestens wenn ich tatsächlich Geld verdiene (und nicht offiziell unter der Armutsgrenze lebe, wie viele andere Studenten mit mir) mein Konsumverhalten geändert haben. Auch dein Text spornt dazu an, weil man irgendwie ‘persönlicher’ von dem Thema erfährt.

    Abschließend bleibt mir natürlich zu sagen, dass ich hoffe, dass du deinen Weg findest (wie auch immer er jetzt geartet sein wird) und dein Talent weiterhin ausschöpfst.
    Liebe Grüße, Kerstin und achja: Herzlichen Glückwunsch trotzdem zu deinem tollen Blog und deinem Bloggeburtstag!

    gepostet von

    Kerstin am
  • Liebe Sonja,
    wie schade, dass so wunderbare Arbeit so wenig geachtet wird, ja Du hast völlig recht, Qualität sollte zählen und nicht wie in fast allen Bereichen nur noch der Preis. Ich finde Deine Illustrationen ganz wunderbar und hoffe, dass Du uns noch ganz lange in Deinem Blog daran teilhaben lässt. Herzlichen Glückwunsch zum einjährigen!!
    Kebo

    gepostet von

    Kebo am
  • Liebe Sonja,
    wie treffend trostlos du unser Illustratoren/Designer-Dasein beschrieben hast… die Frage “warum” stellt sich auch den größten Idealisten … mir auch. Auch , wenn mir so ein großes Projekt noch nicht gecrasht ist, die Realität hat nix romantisches.Wir hatten uns den Traum vom eigenen Häuschen gerade erfüllt – da kam das Finanzamt, um sich den Rahm abzuschöpfen. Un nü? Mal sehen, das Leben wird weitergehen, aber nur ein bißchen leichter wäre auch schön …solche Rüchschläge wirken durch die isolierte Gesamtsituation und dieses sehr reduzierte Leben doppelt, finde ich. Das haben wir nicht verdient;-))
    Dir wünsche ich schnellen Abstand von dieser Erfahrung und eine möglichst unbelastete Weihnachtszeit!
    Beste Grüße – Sabine

    gepostet von

    Sabine Frielinghaus am
  • Liebe Sonja!
    Oje.
    Auch mir wurde immer gesagt, vom Kinderbücher machen kann man nicht leben.
    Und mit diesem Hausfrau-zeichnet-in-ihrer-Freizeit-ein-paar-nette-Bildchen-Image hadere ich schon immer.
    Gerade habe ich mir die Frage gestellt, ob ich wohl leben könnte von meinen Illustrationen. Eigentlich ja. So gerade eben, allerdings ohne sonst noch jemanden mit durch zu bringen…. Wenn die Steuererklärung kommt, frage ich mich immer, wieso ich mir eigentlich so einen Stress mache, mein Beitrag zum Familiengehalt steht in keinem Verhältnis zu der Arbeit, die ich jeden Tag mache.
    Ich finde deine Arbeit sehr gut.
    Du musst auf jeden Fall weiter machen. Ich glaube, der Trick ist, schnell zu sein. Nicht ein halbes Jahr an einem Buch arbeiten. Nur so viel Zeit veranschlagen, wie das Honorar es zulässt. Klar leidet die Qualität, und man selber kann so manches “Werk” anschliessend kaum mehr ansehen. Aber das sind eben die “Job-Arbeiten” Nicht bei jedem Auftrag kann man sich selbst verwirklichen. Ich brauche zum Beispiel für einen Erstleser insgesamt zusammengefasst knapp vier Wochen. (und verbummel noch mal vier dazwischen….)
    Für die eigenen Sachen und Maßstäbe dann mehr Zeit kalkulieren. (die man nie hat…) Ich warte da auch immer noch drauf….
    Und immer dran glauben: Alles wird gut. Vor allem, wenn man gut ist.
    Liebe Grüsse!

    gepostet von

    melanie garanin am
  • Liebe Sonja, ich habe lange überlegt und mich dann entschieden, dir zumindest zu sagen: Ich bewundere deine Offenheit und danke dir sehr für diesen Beitrag! Viele liebe Grüße von Julia

    gepostet von

    Julia am
  • Zunächst einmal mein Kompliment für Deine wunderschönen Illustrationen. Selbst Comiczeichner/Illustrator weiß ich, dass die Illustratoren, die von ihrem Beruf gut leben können, die absolute Ausnahme sind. Ich verdiene mein Geld in erster Linie mit meinem 2-Personen-Grafikbüro im klassischen Printbereich, ergänzt mit Trainings, Fachbüchern und Artikeln im Multimedia-Sektor.
    Vor Jahren habe ich einmal Schulbuchillustrationen für einen großen deutschen Schulbuchverlag gemacht. Obwohl selbst ein alter Hase in dem Geschäft, der hart zu verhandeln versteht, wurde auch dort nicht die beauftrage Arbeit vergütet sondern die damit belegte Fläche (! Seite, 1/2 Seite, 1/4 Seite, etc.). Also als ob ich mir ein Einzel-Möbel anfertigen lasse und es danach bezahle ob ich es in die gute Stube stelle oder in die Küche. Korrekturen und Änderungen wurden kaum vergütet.
    »…Wenn man ein halbes Jahr an einem Buch arbeitet und der Verlag dann die Reinzeichnungen (hier ein Coverausschnitt) ablehnt, kann das die Existenz kosten….«
    Eben! Da wird ein Auftrag erteilt und nach Gutsherrenart entschieden, ob man das Produkt letztlich haben will oder nicht – im letzteren Fall wird gnädig ein “Ausfallhonorar” akzeptiert.
    Vor Jahren hat mich eine befreundete (ebenfalls sehr gute) Illustratorin zu einem Illustratorenstammtisch hier in Köln mitgenommen. Einen solchen Haufen begabter, hoch kreativer und fachlich versicheter “Hungerleider” habe ich selten gesehen. Alles Menschen, die am langen Arm ihrer Verlage hingen.
    Im Gegensatz zu Dir sehe ich die Ursache aber nicht darin, dass die letzten in der Kette, die Leser, nicht bereit sind, 40 Euro für ein gut illustriertes Buch auszugeben (immer mehr können es auch gar nicht). Sondern darin, dass große Verlage gut gehende Produkte und Märkte schnell erkennen und mit niedrigpreisigen Angeboten überschwemmen und übernehmen. Kleinere Verlage und deren Beteiligte passen sich an oder bleiben auf der Strecke.
    Für meinen Teil versuche ich deshalb immer nach dem Motto “Bezahl Profigeld für Profiarbeit oder lass es bleiben” zu handeln, auch wenn das Dispo mal wieder am Boden kratzt. Darüber hinaus mache ich Industriejobs als zweites Standbein, denn dort wird zwar auch mit harten Bandagen erhandelt, aber man weiß den Wert guter Arbeit immerhin zu schätzen – und zu honorieren. Nach fast 25 Jahren in dem Job scheint die Situation nicht einfacher geworden zu sein, im Gegenteil.
    Aber nach (bei Dir) über zehn Jahren im Job und zig Büchern muss und kann ich Dir keine Tipps (mehrere Standbeine, Netzwerke, …) mehr geben.
    Wenn es nur ums Geld ginge (zum Glück hat´s immer irgendwie gereicht), hätte ich schon lange gewechselt. Aber kreativ sein, speziell Illustrieren, heißt Leben schaffen und wer das beherrscht, wie Du, der kann und darf damit nicht einfach aufhören. Mit den besten Wünschen aus Deutschland.

    gepostet von

    ninjaturkey am
  • Liebe Sonja,
    Wie so oft liegen Freud und Leid nicht weit von einander
    Entfernt! Und möchte Dir trotz all der Widrigkeiten von
    ganzem Herzen gratulieren, denn DU bereicherst so ungemein
    Und somit gleich ein großes Dankeschön hinterher!
    Ich kann nur erahnen, wie Du Dich fühlen magst.
    Abgesehen von dem, was existenziell zudem davon abhängt!
    Deine klaren und starken Worte rütteln auf und jeder kann
    Damit beginnen …denn es geht nichts über ein ‘GUTES’
    Kinderbuch!
    Viel Kraft, Lichtblicke undHoffnung für Dich,
    Heute mit nem ‘Drücker’, Steffi

    gepostet von

    Ichliebediesentag am
  • So ein süßer Fuchs und dann so ernste Worte! Aber auch sehr verständlich!
    Es ist ja nicht nur bei Büchern so, sondern in ganz vielen anderen Lebensbereichen (z.B. den Lebensmitteln). Wenig wird noch gewürdigt, vieles nur noch verkonsumiert. Da müssen wir uns wohl alle an die eigene Nase fassen und etwas ändern! Ich danke Dir für Deine aufrüttelnden Worte und sende ein paar aufbauende Grüße
    Susanne

    gepostet von

    Susanne vom duft(t)raum am
  • Hallo Sonja, ehrlich und ungeschönt. Das war bestimmt auch nicht einfach zu schreiben. Ich drücke dir die Daumen, dass du eine Lösung, einen Ausweg für dich findest. Du weißt ja, dass ich deine Kunst für genial halte, echt!
    Ach, herzliche Glückwünsche zum Blog-Geburtstag. Man soll die Feste ja feiern, wie sie fallen. Also, trotzdem….
    Ich hab Schrödingers Katze nachgeguckt, verstehe aber nicht alles. Mal meine Kinder fragen, wenn sie heimkommen…
    LG Jutta

    gepostet von

    Glückskiste am
  • Du solltest eröffnen und zwar schnell. So ein Shop kann im Laufe der Zeit solche Ausfälle auffangen. Viele Menschen haben viel Sinn für tolle Illustrationen und sehen auch die Arbeit und die Qualität dahinter und möchten eben keine Massenware mehr – der Shop ist eine/Deine Chance!!!
    Du hast meinen größten respekt für deine Arbeit und Deinen enormen Output – 10 in einem jahr, da verschlägt es mir die Sprache. Sei mal fest gedrückt!!!

    LG Doris

    gepostet von

    die.waschkueche am
  • Liebe Sonja.
    Nein, bemitleiden wollte ich Dich nicht. Aber schade darf man es doch auch für Dich, die Du persönlich von einer Schieflage beachtlicher Größenordnung betroffen bist, finden.
    Mir fehlen so ein bißchen die Worte und auch die Struktur, um alle Gedanken, die in meinem Kopf nun von A nach B huschen, präzise ausformuliert hier hinterlassen zu können.
    Aber sei gewiß, als Sammlerin (mir) schöner Bilder- und Kinderbücher, wenn auch im kleinen Stil, habe ich eine Vorstellung.
    Sei gedrückt, Dein Blog und Deine Kreativität sind uns hier sehr viel wert. Wie schön, dass es Dich gibt und dass Du mit uns teilst, auch Deine Gedanken, so wie heute.
    Nina

    gepostet von

    Nina am
  • hallo meine liebe.
    du hast mich mit deinen zeilen nachdenklich gemacht…
    … und traurig.
    ich kann dir aktuell nicht helfen, werde aber zukünftig bestimmt oft an deine zeilen denken. bitte gib nicht auf, du hast so ein wundervolles talent!
    liebe grüße aus hannover.
    iris

    gepostet von

    iris am
  • …eigentlich möchte ich dir soviel schreiben..dazu…
    erstmal: herzlichen glückwunsch zu deinem 1.
    und eine herzliche umarmung von mir zu dir!

    gepostet von

    yellow am
  • Auf ein 2. ! (gefolgt von einem 3., 4. usw bitte!)
    liebe Grüsse!

    gepostet von

    swig - filz felt feutre am
  • Liebe Sonja,

    ich bin betroffen von deinem Post. Von Mitleid keine Spur. Eher erkenne ich gewisse Problem wieder. Die Isolation, zum Beispiel. Dieser konnte ich vor über einem Jahrzehnt entfliehen, als ein Übersetzer in den USA auf die Idee kam, eine Website zum Austausch usw. für Übersetzer und Dolmetscher zu gründen. Über diese habe ich viele Kollegen kennengelernt. Mittlerweile sind wir fast alle dieser Website entwachsen, aber wir treffen uns weiterhin live oder online, habe Freundschaften geschlossen, sind Kollegen geworden statt Konkurrenten, wissen, mit wem wir uns austauschen, bei wem wir Dampf ablassen, wen wir um Rat fragen können,

    Ich fühle mit dir und wünche dir ganz viel Kraft, diesen schweren Schlag zu überwinden. Dein Selbstvertrauenn ist jetzt nicht nur angeknackst, sondern hängt wahrscheinlich an einem seidenen Faden. Lass ihn nich reißen, sondern beginne ganz langsam ihn weiterzuspinnen, bis er fester und stabiler wird.

    Lass dich von deinen Lieben unterstützen: emotional und, wenn’s sein muss, auch finanziell. Zum Glück bist du ja nicht allein und ich hoffe, dass dein Partner ausreichend verdient, dass ihr zumindest die finanzielle Seite relativ unbeschadet übersteht.

    Ich denke ganz feste an dich und drücke dich noch fester.

    Versuche, über die Feiertage trotz allem zu entspannen und wieder zu Kräften zu kommen.

    Ganz liebe Grüße
    Rebekka

    gepostet von

    The Boxing Duck am
  • Danke für diesen aufschlussreichen Einblick in deine Arbeitsrealitäten! Das macht man sich als Konsument nicht klar… Habe damals 1970 bei meiner Aufnahme in die Werkkunstschule auch mit dem Beruf geliebäugelt, aber hätte das mit meinen beamtischen Existenzängsten sicher nicht durchgehalten. Bin allerdings damals Lehrerin geworden aus politischen Gründen (Bildung für ALLE). Und ob meine Fähigkeiten gereicht hätten, weiß ich nicht. Bin aber ne ganz begeisterungsfähige Kunstlehrerin geworden.
    Ich wünsche dir, dass du das Tief überwinden & Perspektiven für dich entwickeln kannst, von ganzem Herzen!
    Liebe Grüße
    Astrid

    gepostet von

    Astrid Ka am
  • Liebe Sonja, kein schnödes Mitleid, aber Anteilnahme doch. Solche Geschichten bewegen mich immer sehr. Als Konsument kann ich zufügen, die Bücher der kleinen Verlage oft einfach nicht zu kennen. Ich kaufe im Buchladen nach Cover, Klappentext oder einer Empfehlung. Ich würde auch mehr bezahlen, die günstigen Preise erstaunen mich sowieso. Hast du einen Tipp für mich, wie ich Bücher der kleinen Verlage finde und sie so unterstützen kann?
    Ich hoffe du findest den für dich richtigen Weg, der dich glücklich macht und das Leben sichert.
    Liebste Grüße, Eva

    gepostet von

    Eva am
  • puh, sonja, liebe. irr ist das.
    eine strukturelle änderung tut da definitiv not angesichts so komplexer verstrickungen. mehr für illustrierte bücher bezahlen — ich bin einverstanden, halte mich aber (ach) diesbezüglich nicht gerade für repräsentativ. und was ich als so schwierig sehe: es betrifft so viele branchen; arbeiten ins blaue hinein; und dann womöglich darüber verhungern.
    die gedanken schießen kreuz und quer.
    und dann auch dorthin, dass ich lachen muss, dass du mitten in der weihnachtsvorbereitungszeit dir gedacht hast letztes jahr, jetzt hast du muße zum blogschreibenbeginnen :) gut, dass es so ist.
    habs zunehmend leichter, du liebe. vogelfrei.
    °u.

    gepostet von

    mme ulma am
  • von mir auch noch einen herzlichen glückwunsch.
    deine bewegen mich gerade.
    ich drücke dich.
    Ninja

    gepostet von

    ninjassieben am
  • Liebe Sonja, du weisst ja schon, wei ich darüber denke – als ebenfalls Betroffene dieser prestigeträchtigen Ausbeuterberufe. Wo so viele Leistungen vermeindlich verschenkt werden, weil die Kosten dafür anderweitig versteckt werden, verkommen hochwertige Produkte zu Ladenhütern. Kaum mehr einer ist bereit, für gute Dinge, Handwerkskunst, Leistung auch den entsprechenden Preis zu zahlen, wenn das Angebot der Billiganbieter für Fließbandware nur groß genug ist. Müssen wir uns nach unten anpassen, um zu überleben? Was aber, wenn man davon gar nicht leben kann, trotz 70-Stunden-Woche? Ja, dann muss man einiges überdenken, solange der Verbraucher nicht bereit ist, für Qualität auch einen angemessenen Preis zu zahlen. Ich denke schon, dass sich langsam etwas ändert – aber nicht auf die Masse der Wegwerfbevölkerung gesehen.
    Vielleicht beginnt der Wandel mit den Lebensmitteln – Biomärkte boomen gerade und hier sind die Menschen schon bereit, etwas mehr zu bezahlen, sich gesunder zu ernähren und dafür anders zu konsumieren – gezielter, regionaler, saisonaler kaufen, weniger wegwerfen. Und ich hoffe sehr, dass dieses Bewusstsein sich weiter ausbreitet.
    Gestern war ich in unserem örtlichen Schreibwarenhandel – ein paar Cent teurer als alle Kaufhäuser, aber eine freundliche und perfekte Beratung. Und die ist jeden Cent wert.
    Mein Sohn hat nach dem Ausmisten jetzt nur noch 1/4 seiner Spielsachen und er ist glücklicher als davor, denn jetzt kann er sich auf das Gute was er hat besser konzentrieren. Klasse statt Masse… und ich hoffe, das setzt sich irgendwann überall durch.

    Ich freue mich sehr, dass Du den Post doch geschrieben hast.
    Wenn niemand drüber spricht, dann ändert sich nichts.

    Herzlich, Katja

    gepostet von

    Die Raumfee am
  • Ich arbeite auf einem Landwirtschaftlichem Hof der nach Demeter Richtlinien anbaut und produziert. Mehrmals im Jahr haben wir dort auch Praktikanten aus Schulen die voll im Betrieb eingesetzt werden und helfen. Nach einer anstrengenden Möhrenernte stellte einer der jungen Praktikanten die Frage für welchen Preis diese Möhren den verkauft werden ? Die Antwort konnte er kaum glauben ” sooo günstig ?? nein, Bei soviel Arbeit die da drin steckt sollten die 3x so teuer sein ”

    Marktwirtschaft !!!

    Und dabei haben wir in Deutschland noch die Buchpreisbindung……….

    Alles Gute zu deinem Bloggeburtstag und Kopf hoch.

    Liebe Grüße von Annette

    gepostet von

    saumseliges am
  • Also, erstmal: Alles Gute dir und deinem Blog!
    Ich weiß wie schwer es ist als Illustratorin über die Runden zu kommen. Gib nicht auf! Ich kenn z.B. Das kleine Schlossespenst lernt spuken von dir – sooooo entzückend!
    Wenn du deinen Shop aufmachst, dann bin ich die allereste die dieses entzückende Füchsslein-Geburtstags-bild haben MUSS!
    Gut Bücher haben leider keinen großen Stellenwert in der deutschsprachigen Gesellschaft. Und ich glaube bei Kinerbüchern ist es besonders schwer.
    Ich feiere trotzdem mit dir *kling* Prost!

    gepostet von

    verfuchstundzugenäht am
  • kein mitleid meinerseits – aber mitleiden. daryl cagle hat vor einem jahr eine crowdfunding-aktion gestartet: für einen exzellenten cartoonisten, der sich nach dem verlust seiner fixanstellung bei einer zeitung mit hilfsarbeiterjobs über wasser halten musste; und trotzdem jeden tag damit rechnen musste, sein haus an die bank zu verlieren.
    dass die schere zwischen arm und reich immer weiter auf geht, ist allerorts zu spüren – dass aber der angebliche marktdruck und die fehlende wertschätzung seitens der konsumenten für qualitativ hochwertige bücher (wen wundert’s angesichts mangelnder lesekompetenz) zum vorwand für ausbeutung von natur und menschenmaterial (!) herhalten muss, ist, gelinde gesagt, schamlos. geiz ist eine todsünde, hieß es noch vor “wall street”…

    aber solange bildung zu ausbildung verkommt und die wissenschaft der wirtschaft untergeordnet wird (btw: und die außenpolitik nur mehr als ein kinderspiel angesehen wird) – wird sich nichts ändern. solange wir mitmachen – auch wenn wir uns pflichtschuldigst empören – wird sich nichts ändern.
    was wir brauchen sind alternativen zu diesem mörderischen lebensstil. wir brauchen fairness – keine almosen.

    viele liebe grüße, alles gute und viel optimismus für dein zweites blog-jahr!
    ei

    ps: schrödingers katze ist erst tot, wenn’s zu stinken beginnt… ;)

    gepostet von

    ei am
  • Liebe Sonja,

    Ich musste erst mal einen Tag “sacken lassen”.
    Sch…, K…, M…, das waren meine ersten Gedanken, eine sehr gesunde Portion Wut und Ärger, ausgedrückt in nicht blogtauglichen Schimpfwörtern.
    Deine Kreativität ist für viele Menschen eine unglaubliche Bereicherung. Und seit einem Jahr ! Erreichst du noch viel viel mehr Menschen und machst den schnöden Alltag bunter, schöner, gibst Ideen und Anstöße, auch mal um die Ecke zu denken.
    Halte durch, ich schicke einen Drücker. Und freue mich so sehr auf die Shoperöffnung ;-)
    Liebe Grüße, kik

    gepostet von

    Coccinellids am
  • ach sonja, das ist so bitter. ich kenne auch so viele kunsthandwerkerinnen und künstler, die am existenszminimum rumkrepeln weil die leute sich lieber 10 kinderarbeit-schals in gruselläden kaufen statt einen, der ewig hält. es muss dringend ein umdenken einsetzen und man muss schon im kindergarten damit anfangen. wer braucht schon 30 oder mehr kuscheltiere aus giftzeugs, wenn man eines wirklich liebhaben kann. du weißt, was ich meine.
    ich gratuliere dir jetzt aber ganz herzlich zum bloggeburtstag und sage dir, dass ich ganz, ganz froh bin, dass du hier bist!
    alles liebe, mano

    gepostet von

    mano am
  • Ach Sonja, jetzt verstehe ich… Ich möchte dir erstmal zum Bloggeburtstag gratulieren! Wie schön, dass es dich, deinen Blog und deine Kreativität gibt und ich dich “damals” auf diesem Weg gefunden habe.
    Ich wünschte du könntest den Ersten sorgenfrei genießen – stattdessen überschatten nun die Ereignisse der letzten Woche deine Freude und die geplante Shoperöffnung.
    Ich finde es gut, dass du uns mit hinter die Kulissen genommen hast. Kinderbuchillustratorin klingt nämlich von Weitem betrachtet, wie DER Traumjob schlechthin.
    Ich drücke dich !
    Steffi

  • liebe sonja,
    … wie gut ich das kenne …
    2012 hing unsere ganze existenz wegen eines ähnlichen ausfalls plötzlich am seidenen faden und hätte beinahe ein leben gekostet…
    noch immer kämpfen wir hart daran, dieses fiaskojahr wieder aufzuholen, es wird noch jahre dauern, da wieder finanziell halbwegs rauszukommen.
    einzig allein am theater ist es mir gelungen, mit der kunst mein leben zu finanzieren. aber ohne fixengagement ist auch das mittlerweile illusion. der lherr künstler hatte jahrelang einen mäzen für seine künstlerischen arbeiten. seit acht jahren ist auch er abgesprungen wegen der wirtschaftlich prekären lage. und so haben wir viele kleine standbeine, die uns zwar stehen lassen, aber doch immer balancierend auf einem drahtseil, und selbst da bricht immer wieder mal eins weg, 2012 kurzfristig sogar alle auf einmal…
    ein umdenken im großen, ja, wie sehr wünsche auch ich mir das.
    ein leben können, von dem was man kann und was aus dem herzen kommt. mein shop – ein mutmacher, kleine bestätigung, dass es menschen gibt, die schätzen was ich mache, einbringen tut das außer einem guten gefühl gerade mal das salz fürs brot, denn auch bei “mit liebe handgemacht” herrscht ein katastrophales preisdumping, so viele, die sich unter ihrem wert, manchmal sogar unter dem offensichtlichen materialwert verkaufen…
    der blog zum sonst fehlenden austausch – gerade in ostösterreich kommt mir die isolation was den bildenden kunstbereich angeht noch größer vor…
    ach du liebe…ich war gerade dabei, deine weihnachtspost zu schreiben, nun fehlen mir die rechten worte, die mutmachenden, die zuversicht schenkenden, weil ich so gut weiß, dass es sie nicht gibt, dass du die zuversicht in dir selber wiederfinden musst und wie schwer das wiederum ist…
    in wahrheit wohnen wir beide sehr nahe beieinander und ich bin des öfteren ganz in deiner nähe, wenn du lust hast, zusammen zu reden oder zu schweigen…meine telefonnummer steht im impressum vom blog….
    fühl dich gedrückt!
    herzlichst
    dania

    gepostet von

    Dania am
  • Liebe Sonja,

    vor Monaten habe ich mal Deinen Blog gefunden, bewundert, aus den Augen verloren. Jetzt finde ich ihn wieder, sehe den hinreißenden Weihnachtsfuchs und denke: Oh, da kann jemand, was er tut! Und dann lese ich weiter und finde diesen Post hier.
    Ich hatte so einen Einbruch auch gerade – nicht genau so einen und nicht so fatal, letzten Endes war es meine Entscheidung, dass ich so nicht arbeiten will, und der Rückzug aus dem Projekt ging von mir aus. Die finanzielle Katastrophe war nicht klein, aber nicht so gewaltig wie bei Dir. Aber ja, das Gefühl kenne ich gut. Wie wacklig der Boden auf einmal ist. Und auch die Frage nach dem Wert der eigenen Arbeit, die sich plötzlich stellt, aus so prosaischen und unschönen Gründen. Die meisten Freiberufler im künstlerischen Bereich, die ich persönlich kenne und die davon leben können, generieren einen großen oder zumindest nicht kleinen Teil ihrer Einnahmen durch Workshops und Kurse. Ist das denn eine sinnvolle Sache – dass der Nachwuchs für die Ausbildung zahlt, um einen Beruf zu ergreifen, in dem man finanziell auf den zahlenden Nachwuchs angewiesen ist? Ich dachte, das Rentensystem greift erst NACH der Berufstätigkeit.

    Du klingst schon wieder stabiler, lebensmutiger, und das so schnell nach so einem Schreck und so einer handfesten Katastrophe. Das ist gut. Ich hoffe, Du lässt es nicht an Dir fressen. Der Umgang mit Freiberuflern ist, gerade in der einst so ehrwürdigen Buchszene, mitunter höchst zweifelhaft, und Verlage sind zunehmend vertreterverseucht, kämpfen um die Existenz, werden von Amazon und Konsorten zu Tode rabattverpflichtet, von großen Konzernen geschluckt. Es ist beängstigend. Ich bin froh, dass es die KSK gibt, auch wenn ich nicht ganz glücklich darüber bin, dass sie so explizit nur künstlerisch tätige, nicht grundsätzlich freiberufliche Menschen unter die Fittiche nimmt. Wo das alles hinführen wird – man wird es sehen. Melanie schrieb ja schon, sie unterscheidet zwischen Brotjobs und denen, an denen ihr Herz hängt. Ich finde das schade, aber es muss eben so sein. Und ich glaube, diese klare Entscheidung erleichtert vieles. Weil dann nicht alles, was man tut, gleich infragegestellt wird, wirtschaftlich und künstlerisch – und am Ende auch menschlich.
    Das zu tun, was man liebt, ist und bleibt ein großes Privileg. Ich finde nur: Wenn es grundsätzlich honoriert wird, anerkannt, dann sollte sich diese Wertschätzung auch darin niederschlagen, dass die Zuverlässigkeit beiderseits geleistet wird. Der Buchmarkt ist gewaltig, und Bücher zu machen ist teuer. Wäre es nicht auch wirtschaftlich klüger, nicht so wild mit möglichst vielen Neuerscheinungen um sich zu werfen, sondern Wert auf Qualität zu legen? Dann müsste nicht einmal das einzelne Buch wesentlich teurer sein. Das wäre natürlich für mittelklassige Illustratoren und Autoren weniger schön, denn dann würden sie nicht mehr veröffentlicht, aber ganz im Ernst – wenn die Alternative dazu ist, dass niemand davon leben kann, dass auch ausgezeichnete Arbeit nichts ist, wovon man leben kann, dann ist das in meinen Augen ein Preis, der es absolut wert ist. Ich sehe so viele Bücher, die nicht auf dem Markt sein müssten – das beginnt bei Bilderbüchern für die Kleinsten, bei denen die Anatomie der Tiere auf das Bizarrste verunstaltet wird. Gäbe es sie nicht, würde sich das Geld, das für solche Kleinkind-Bilderbücher ausgegeben wird, vernünftiger verteilen.

    Vermutlich muss ich mir vorwerfen lassen, vom Markt nicht viel zu verstehen. Aber so, wie er augenblicklich funktioniert – so läuft es ja auch nicht gut für irgendwen.

    gepostet von

    Maike am
  • Liebe Sonja,
    da schlägt die Härte des realen Lebens zu, da möchte man nicht feiern…. das verstehe ich!
    Ich hoffe inständig das Du gestärkt aus diesem, sagen wir, Zustand hervorgehen kannst… nein ich glaube das fest!
    Wer so wunderbare Dinge erschafft, uns teilhaben lässt … Ich kann nur Danke sagen!

    Ich teile mit Dir das Bloggeburtstagstörtchen und du darfst pusten und Dir etwas wünschen….

    Sei herzlich gedrückt
    Jenny

    gepostet von

    Jenny Kayhuderfjaeril am
  • Liebe Sonja,
    ich verstehe dich so gut. Ich weiß nicht, ob andere Berichte dir in Deiner Situation helfen, aber manchmal tut es gut zu hören, dass man damit nicht allein steht: Mich hat gleich mein erster Job den Kopf gekostet, denn die vierbändige Klavierschule für den Könemann Verlag, an der ich gleich nach dem Studium gearbeitet habe, war zwar fertig, wurde aber nie verlegt, da der Verlag pleite ging. Schlechtes Timing! Und ich warte – fünfzehn Jahre später- immer noch (aber auch nicht mehr wirklich) auf mein Honorar für über zweihundert kleine und große Illustrationen. Eine bittere Erfahrung, seitdem arbeite ich halt nicht mehr als Illustratorin. Tja, aber ich bin aber ja eh Produktdesignerin und habe eine andere Nische gefunden. Und die ist toller! Seitdem habe ich Stofftiere, Taschen, Teller und Postkarten uvm entworfen. Habe ich Belgien und England gearbeitet. Leben kann ich davon nicht. Aber ich finanziere mit.
    Dir wünsche ich viel Kraft, dass du einen Weg findest, mag es eine Serpentine sein oder dir wie eine Talfahrt vorkommen – du bist so gut, in dem was du machst.
    Punkt.
    Grüße von Tine

    gepostet von

    Tine / Carli am
  • Zuerst: Glückwunsch zum Geburtstag! Und weiter so …

    Und danke für Deine sehr klaren Worte!
    Dieses Muster haben wir überall.
    Wenn ich wohlfeile Ware will, muss jemand anders den Preis dafür zahlen …

    gepostet von

    Gerd am
  • :-(

    gepostet von

    Gerald am
  • Wie sagte eine Vorrednerin so schön: kein Mitleid, aber mitleiden. Ich wünsche Dir dennoch ein paar festliche Tage und freue mich auf Deine Shoperöffnung. Irgendwann. Vielleicht magst Du mich in Deinen Verteiler aufnehmen, damit ich es nicht verpasse und dann ordentlich zuschlagen kann? Die Welt braucht Leute wie Dich. Nicht aufgeben! Grüße von einer Bilderbuchsammlerin!

    gepostet von

    Frederike am
  • Liebe Sonja, gerade lese ich erst von Deinem großen Unglück.
    Ich kann Dir ein wenig nachfühlen – mein Vater ist einer dieser kleinen Verleger, der seit mehr als 40 Jahren um seine Auffassung von guten Büchern kämpft und arbeitet (und früher übrigens viel! mit jungen Illustratoren gearbeitet hat). Zum andern ist mein wichtigster Kunde vor Kurzem insolvent gegangen – ich kann Deinen Schock und alles, was damit einhergeht also gut nachvollziehen.
    Es kommt aber was danach, und auch was richtig großes und gutes! Ich wünsche Dir alles Glück, Herz und Rückenwind, den Du brauchst und freu mich total auf Deinen Shop.
    Und Trommelwirbel und Konfetti für Deinen ersten happy blog birthday!!!***
    Anni

    gepostet von

    Anni am

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