
Sonja Egger – ars pro toto
Kunst für alle / s
Rezeptkarten
Kennt Ihr das Nebenherkritzeln während des Telefonierens noch? Ich kann besser denken, wenn meine Finger was zu tun haben. Und besser entspannen. Jetzt, wo Pflege, Job, Haushalt und lästiger Papierkram grade über mir zusammen schwappen und ich keine Zeit zum Tüfteln habe, mache ich am liebsten kleine Naturstudien. Das ist Kopfauslüften und Fingerübung in einem. Und manchmal kommen auch ganz praktische Ideen dabei heraus, wie diese Rezeptkarten. (Und um es vorweg zu nehmen (ich kenne einige von Euch schon gut genug ;-))– der Hase ist nicht für die Rezepte gedacht!
Kombiniert habe ich die Bleistiftzeichnungen mit alten Besteck-Kupferstichen von hier. Und weil ich mag, was dabei herausgekommen ist, werde ich die noch recht dürftige Sammlung um einige Motive erweitern. Was haltet Ihr davon?
Das ist mein heutiger Creadienstags-Beitrag und nun versuche ich noch ein bisschen Zeit abzuknapsen und bei Euch vorbei zu schauen. Auch wenn ich momentan nicht so zum Kommentieren komme, lese ich doch bei Euch mit.
Habt einen schönen Tag!
Nachtrag: Über Tines entzückende Dienstagsskizze bin ich bei der Herzblutprojektaktion von blick7 gelandet. Wow, wie toll. Und zufällig total passend.
Schattentheater
Wie letzte Woche hier versprochen, geht es heute weiter mit Rotkäppchen und dem bösen Wolf. Diesmal ist der Jäger mit dabei. Mit im Gepäck eine Anleitung für ein Schattentheater:
Ihr braucht dazu:
Festen Karton (hier eine alte Lampenverpackung), 76 cm x 35 cm
Stabiler Fotokarton (oder wie hier eine alte Schuhschachtel) für die Kulisse
Seidenpapier (ca. 30 cm x 32 cm)
Doppelseitiges Klebeband
Klettverschluss
Cutter, Schere, Lineal, ev. Falzbein
So ein Schattentheater ist schnell gebaut. Ihr könnt dafür ganz einfach eine Schachtel verwenden und den Boden ausschneiden.
Mit einem Klapptheater, wie ich es hier zeige, hat man allerdings wesentlich mehr Bewegungsfreiheit: Dazu den Karton mit dem Falzbein dritteln. Die Seitenklappen messen je ca. 17 cm, um die Stabilität zu erhöhen habe ich 3 cm weiter noch einmal einen Falz gezogen. Dann wird im Mittelteil die Bühne ausgeschnitten. Meine misst ca. 28 cm x 30 cm. (Nach diesem Arbeitsschritt habe ich den Karton schwarz lackiert – das ist aber Geschmackssache und muss nicht sein.) Über den Ausschnitt wird von innen weißes Seidenpapier mit einer entsprechenden “Nahtzugabe” geklebt. Verwendet habe ich einfaches Klebeband, aber mit doppelseitigem geht es schneller. Nun ist das Schattentheater eigentlich schon einsatzbereit. Schöner wird es natürlich mit der entsprechenden Kulisse: Ich habe dafür ein Motiv entworfen, das sowohl hochkant als Baum wie auch liegend als Gebüsch funktioniert. Ich finde es praktischer und auch schöner, die Kulisse VOR dem Seidenpapier zu befestigen. So ist sie leichter auswechselbar und bildet den richtigen Rahmen. Zur Befestigung habe ich Klettband mit doppelseitigem Klebeband am Theaterrahmen und Kulissenteil fixiert.
Mit einer starken Lichtquelle kann die Vorstellung dann auch schon beginnen. Und so schaut mein Ergebnis aus: Hübsch, oder?
Alle Entwürfe stammen wieder von mir und wandern wie üblich zum Creadienstag und erstmals zu Nina.
Helden des Alltags #4
Mein heutiger Alltagsheld ist das Masking-Tape, das auch unter der Bezeichnung Washi-Tape firmiert (die Japanologen unter Euch wissen, dass Washi eine bestimmte Papierart bezeichnet). Eigentlich ist es ja nix anderes als ein Klebeband, aber so eine profane Bezeichnung würde auch meine Oma verstehen und damit wär’s nicht mehr so hipp. Es ist aber eben auch kein ganz gewöhnliches Klebeband. Genau genommen erfüllt dieses Band (oder neudeutsch Tape) nicht einmal meine Kriterien für ein Klebeband, denn zum Zusammenpicken ist es nur sehr begrenzt einsetzbar. Das gute alte Tixo sollte also nicht gleich entsorgt werden. Aber – und dagegen schaut das Tixo wirklich alt aus – das Washi-Tape kann man auch wieder ablösen. Und zwar rückstandslos und von überall.
Einen zweiten Vorteil bietet das Washi-/Masking-Tape auch noch: es kommt bunt daher. Knallbunt oder verhalten bunt, uni oder gemustert. Weil es auch noch trasparent ist, kann man es hervorragend als Textmarker einsetzen, ohne die Buchseiten zu ruinieren.
Das hat mich auf die Idee zu obiger Ratespielgeschenkverpackung gebracht: Im scheinbar wahllos zusammen gewürfelten Buchstabensalat haben sich Geburtstagsgrüße versteckt. So gut, dass ich sie selbst fast nicht gefunden habe. Mit dem Puzzle-Maker kann gratis ein entsprechendes Rätsel generiert werden. Eine feine Idee für viele Anlässe.
Mehr kreative Ideen am Creadienstag und mehr Alltagshelden bei roboti.
Österliches Grünzeug
Heute mal keine Alltagshelden, weil Ostern vor der Tür steht. Statt dessen ein kleiner Beitrag zum Creadienstag. Bis auf die Eier (die hab ich nicht selbst gelegt), das Maskingtape (weil Reis esse ich lieber, anstatt daraus Papier zu machen) und die Stoffserviette (am Weben übe ich mich noch – spinnen kann ich schon ganz gut) ist alles selbstgemacht: Keramikschälchen, Holzbesteck und Hasen-Bastelbogen. Die Serviettenringe könnt Ihr auch ganz leicht selber machen und das Geschenkpapier gibt’s als Gratis-PDF zum Ausdrucken.
Wie man die Grasserviettenringe resp. Eierbecher macht, hab ich schon mal hier erklärt: Ob Krönchen oder Gras ist prinzipiell wurscht und unterscheidet sich letztendlich nur durch Farbwahl und Anzahl + Form der Zacken.
Das Geschenkpapier gibt’s in zwei Varianten: pastellig und puristisch. Wer mag (und braucht) kann die Bögen im Copyshop von A4 auf A3 vergrößern lassen – zum Einwickeln von kleineren Osternaschereien sollte auch der Ausdruck vom Computer daheim reichen.
Den Hasenserviettenring kann man auch als Geschenkmanschette verwenden: Wahlweise auf farbiges Papier ausdrucken, mit einem Cutter entlang der Hasenkontur schneiden und an der gestrichelten Linie nach oben falten.
Geschenkpapier pastell
Geschenkpapier puristisch
Hasenmanschette
Ich hoffe, meine Erklärungen sind halbwegs verständlich!? Wenn nicht, könnt Ihr mir gern einen Kommentar hinterlassen. Aber wenn Ihr einfach so einen Kommentar hinterlasst, freue ich mich noch viel mehr!
Viel Spaß beim Nachmachen!
Helden des Alltags
Dienstag ist Heldentag, initiiert von Roboti. Roboti liebt ihre Helden des Alltags. Und ich meine:
Meine (Arbeits-)Alltagshelden sind Aquarellfarben. Aus der Tube, im Glas oder im Napf. Egal wie. Hauptsache hochpigmentiert und damit langlebig und farbecht.
Manche Töne wie etwa Hauttöne (auch Inkarnate genannt) mische ich nicht selbst, sondern nehme dankbar an, dass es sie bereits fertig gibt. Das hat mehrere Gründe: Zum Einen garantieren sie ein einheitliches Hautbild. Was bei der Illustration von Büchern sehr praktisch ist, denn dann gibt’s keine Überraschungen mit solariengegerbten Kindergesichtern auf der einen Seite, die andernorts blass wie Grottenolme erscheinen und auf einer anderen Seite wiederum ins Kotzgrüne tendieren.
Oft erprobt garantieren mir diese Farben zum Anderen ein gutes Druckergebnis. Es kommt nämlich schon mal vor, dass ein Farbton drucktechnisch nicht reproduzierbar ist. Das Ergebnis ist dann grauenhaft. Die Enttäuschung nach monatelanger Arbeit ein zu blasses, ein farbstichiges oder ein quietschbuntes Buch in Händen zu halten, weil man in der Farbwahl zu experimentierfreudig war, erspare ich mir und greife auf Altbewährtes zurück. Gepriesen seien meine Alltagshelden!
Kinderfasching mit Upcycling
Superschwere Kugelhantel basteln für den starken August. Dafür braucht man:
2 schwarze Luftballons
1 Kartonrolle, ca. 45 cm (Geschenkpapier ist oft auf solche Papprollen gewickelt)
Gummiband, ca. 70 cm
schwarze Acrylfarbe
Pinsel + Schere
Rolle schwarz lackieren, Luftballons aufblasen. Einen Ballon an einem Ende des Gummibandes verknoten, das andere Ende durch die Papprolle fädeln. Das Gummiband bis zum Anschlag spannen und dann mit dem zweiten, aufgeblasenen Luftballon verknoten. Und das war’s auch schon.
Tataaaa!!!
Das Zylinder-Hütchen ist etwas komplizierter, bringt aber auch jeder Anfänger zusammen. Dafür brauchst du:
1 Klopapierrolle
ein Stück Karton (ich hab ein A4-Kuvert zerschnitten)
schwarze Acrylfarbe
Express-Holzleim (Bastelkleber aber geht auch, braucht nur länger zum Trocknen)
ev. ein bisschen Gummi- und Geschenkband
Pinsel, Schere
Einen Kreis in der gewünschten Krempenbreite aus dem Karton ausschneiden (am besten einen passenden Deckel zu Hilfe nehmen). Umriss der Klopapierrolle in die Mitte des Kartons übertragen, mittig ein Loch stechen und von dort sternförmig einschneiden. Die Zacken aufbiegen, mit Leim bestreichen und innen an der Klopapierrolle festkleben (mit Express-Holzleim ist das im Nu geschen, der Bastelkleber pickt zuerst an den Händen und erst vieeel später am Karton). Sobald der Leim trocken ist, kann das Hütchen lackiert werden. Wer mag, kann dem Zylinder noch einen Deckel verpassen: Dazu wieder den Rollenumriss auf Karton übertragen. Einen ca. 1 cm breiten Rand lassen und ausschneiden. Den Rand nun bis zum gezeichneten Kreis in kurzem Abstand fransig schneiden und die Fransen aufbiegen. Mit Kleber bestreichen und in die Rolle einsetzen. Nach dem Trocknen nochmal alles lackieren. Der Acryllack macht das Hütchen widerstandsfähig und die Krempe ein bisschen flexibler. Ganz nach Gusto kann der Zylinder noch mit einem Hutband verziert werden.
Gummiband dran oder auf einen Haarreifen aufgeklebt. Basta!
Nichts einfacher als ein Krönchen. In 5 Minuten (+ Trocknungszeit) gemacht: Außer
Acrylfarbe (beliebig)
Klopapierrollen
Schere + Pinsel und ev. Gummiband
braucht man nix.
Zacken ausschneiden, lackieren, Gummiband dran. Aufsetzen und fertig!
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