Sonja Egger – ars pro toto
Kunst für alle / s
Hallo Wien
In Wien läutet es in einigen Stunden wieder an vielen Wohnungstüren. Ich bin schon sehr gespannt, wer uns diesmal Hallo sagen wird.
Dem Nachbarskinderschabernack vorbeugend habe ich schon vor einigen Tagen angefangen Tütchen mit Naschereien zu drehen.
Das Papier dafür hab ich extra entworfen, und ich bin mal gespannt, ob Ihr erkennt was die geometrische Form darstellen soll. Es ist schon erheiternd, was da bisher hineininterpretiert wurde: Von Hasen bis hin zu Flugzeugen. Rorschachtest zu Halloween quasi.
Einen Stempel hab ich auch gleich geschnitzt. Nächstes Jahr wird das Papier von Hand bedruckt.
Euch ein schönes (Feiertags-) Wochenende und verkühlt Euch nicht! (In den letzten beiden Wochen haben Herr R. und ich Viren-Ping Pong gespielt, aber ich hoffe, dass damit nun Schluss ist – ich liege 2:1 in Führung.)
Stempelgummi
Heute ist mein 100ster Post. Der 99ste hat mir leider nicht das Wacom-Tablet von hier eingebracht, aber dafür einen zweiten Platz und einen Sack voller Annerkennung. Ich danke Euch allen fürs Daumendrücken! Das Tablet kann ich mir kaufen, aber solche Rückmeldungen sind unbezahlbar. Meine herzlichen Glückwünsche an die verdiente Siegerin Dania.
Und jetzt zu etwas ganz Anderem:
Mano und Kerstin haben mich vor ein paar Wochen nach dem Material gefragt, das ich zum Stempelschnitzen verwende. Angefangen von Radiergummi bis hin zu Linol habe ich schon Etliches ausprobiert. Ersteres zu klein für meine Zwecke, letzteres mit erheblichem Kraftaufwand verbunden, wenn man gute Ergebnisse ohne Druckerpresse erzielen will.
Mit anderen Materialien kommt man auch ohne Presse zu guten Ergebnissen:
° 1 Den Hasen hab ich mit einem weißen Stempelgummi von Factis geschnitzt. Der Gummi ist sehr weich und lässt sich auch von Anfägern und Kindern sehr gut bearbeiten. Für filigranere Motive finde ich ihn aber zu weich. Trotz meiner kurzen Fingernägel sind mir immer wieder ungewollte Cuts passiert. Auch für größere Motive ist das Material nicht optimal, weil ein bisschen instabil – da sollte man den Stempel auf ein Trägermaterial aufziehen. Es gibt diesen Stempelgummi auch in blau – eine festere Variante und mir persönlich lieber.
° 2 Stempelgummi von Knorr Prandell. Wesentlich fester als Factis. Trotzdem leicht zu bearbeiten, wenig Verschnitzgefahr; eindeutig mein Favorit unter den herkömmlichen Stempelgummiplatten. Allerdings im Einzelhandel teuer und schwer zu bekommen.
° 3 Softcut, hier schon mal gezeigt. Mag ich sehr. Hat ähnliche Eigenschaften wie Linol, ist aber leichter zu schnitzen und bröselt nicht. Man bekommt ganz saubere Kanten hin, ist also auch für sehr filigrane Arbeiten geeignet. Allerdings muss die dünne Platte auf einem Trägermedium befestigt werden.
Welches Werkzeug ich zum Schnitzen verwende, habe ich schon mal hier geschrieben. Ich hoffe, ich hab Euch ein bisschen weiter geholfen.
Meine Schnitzereien schicke ich zum Creadienstag und Euch wünsche ich noch einen schönen Tag!
Halloween
Ein bisschen Trauer.
Ein bisschen wohliger Schauer.
Stempel schnitzen. Backen. Marzipan formen (hehe).
Kontemplation. An die Toten denken.
Dem Tod den Schrecken nehmen.
Feiern, dass man am Leben ist.
Happy Halloween + schöne Feiertage!
Ein Held für alle Tage
Jede Arbeit ist nur so gut, wie das Werkzeug, das dafür benutzt wird. Mein Alltagsheld heute ist deshalb mein Linolschnittmesser Nr. 11. Ich liebe es!
Immer wieder komme ich zu dem Schluss, dass es sich nicht auszahlt billiges Arbeitsmaterial zu kaufen. Als ich mit dem Linolschnitt anfangen wollte, hab ich einen Bogen um die teuren Schweizer Messer gemacht und im nächsten Bastelladen ein billiges Komplett-Set besorgt – zum Probieren würd’s schon reichen. Aber die Stempel und Linolschnitte, die ich damit zusammen gebracht hab schauen dementsprechend aus – die zeig ich sicher nicht her. Ich hab das Ergebnis auf mangelndes Können zurück geführt. Schuster bleib bei Deinen Leisten!
Aber es hat mich weiter gejuckt und schließlich hab ich doch noch in den sauren Apfel gebissen und mir probeweise ein ganz feines Pfeil-Messer gekauft. Und was soll ich sagen: dieses Linolmesser schnitzt quasi von allein!
Nur zu, probiert es aus! Ihr braucht dazu nur ein gutes Messer und einen anderen Alltagshelden, den ich schon mal hier vorgestellt habe: Motiv auf einen Radiergummi zeichnen und loslegen!
Die letzten Ergebnisse meiner Schnitzereien nehmen heute am Creadienstag teil und mehr Alltagshelden findet Ihr bei Roboti.
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