Sonja Egger – ars pro toto
Kunst für alle / s
Fisch am Freitag
Eigentlich verdiene ich ja meine Semmeln mit Zeichnen. Warum es hier bislang trotzdem kaum was davon zu sehen gab, liegt vielleicht daran, dass ich quasi den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe (oder den Fisch vor lauter Wasser…). Hier also mal was Illustratives.
Den Fisch hab ich schon vor etlichen Monaten mit Porzellanmalstift auf die Platte gezeichnet. Jetzt ist er unter einem Berg Skizzen wieder aufgetaucht – buchstäblich – nachdem ich ihn ganz vergessen hatte. Laut Hersteller soll er ja sogar geschirrspülertauglich sein, aber ob ein Fisch nach so einer Hitze- und Chemiebehandlung nicht eher mit dem Bauch nach oben schwimmt…?
Ich wasche vorsichtshalber händisch ab, auch wenn er schon mal aus der Hand glitscht.
Mehr Fisch am Freitag gibt’s hier bei Andiva.
Mahlzeit + schönes Wochenende Euch allen!
Warten auf grün
Der Winter gibt noch ein Gastspiel – ein hoffentlich kurzes. Das Einheitsweiß ist schön langsam witzlos, aber trotzdem heißt es weiterhin warten: Warten auf den Frühling, warten auf grün (wie bei Luzia Pimpinella) und warten auf das Ende der Fastenzeit. Ich helf der Natur (und der Fantasie) schon mal ein bisserl auf die Sprünge – auf meiner Fensterbank sprießen schon die ersten Keimlinge österlicher, lukullischer Genüsse. Zum Fest gibt’s selbst gezogene Donuts! Wer’s nicht glaubt, soll’s selbst ausprobieren.
Als Donutsamen haben Frühstücks”flocken” hergehalten, und das Samensackerl gibt’s gratis hier als PDF-Download. Einfach dünnen Karton oder Packpapier auf A4 zurechtschneiden und Vorlage drauf ausdrucken. Dann nur noch ausschneiden, zusammenkleben und auf grüne Daumen hoffen!
Viel Spaß!
Helden des Alltags #2
Als Fortsetzung von Robotis Initiative präsentiere ich heute meine absolut unabkömmlichen, unersetzbaren, viel benutzten, hoch geschätzten Helden des Alltags, die beste Erfindung seit dem Rad: Radiergummis.
Bedeutungslos in einer digitalen Welt und stiefmütterlich behandelt von einer Cut & Paste-Generation, wäre mein Leben ohne sie trist und grau. Grafitgrau. Und schmierig und vielleicht sogar löchrig, möglicherweise auch karg – angeblich kann man nämlich auch mit Brot radieren. Aber ich bin ein Kind unserer Zeit: ich will kein Brot, ich will Plastik! Mein Held aller Helden ist aus PVC, Polyvinylchlorid, und ausnahmsweise gebe ich hier der Petrochemie den Vorzug gegenüber dem Naturerzeugnis. Zwar gibt’s auch Radierer aus Kautschuk (nicht aus Brot, soviel ich weiß), aber die verschmieren alles zu einem einheitlichen Grau. Sozusagen Camouflage statt Korrektur. Die alten Dinger aus meiner Schulzeit haben sogar Löcher ins Papier gerissen – eine recht militante Art der Problemlösung, wie ich finde.
Obwohl: Ein bissl militant bin ich schon auch: meist werden meine Radierer nämlich gleich nach dem Kauf beschnitten und zerstückelt. Der Grund dafür liegt in meiner Sparsamkeit (oder nennen wir’s beim Namen: Faulheit). Bei mir gibt’s keine Vorskizzen und keine Studien, ich mache nicht 100 Zeichnungen, um eine verwertbare rauszukriegen. Was ich zeichne muss passen und was nicht passt, wird passend gemacht. Und hier kommen meine Helden ins Spiel. Effizienterweise sollen wirklich nur die Striche weg, die weg sollen – man will ja nicht alles doppelt und dreifach machen! Mit so einem kleinen Radiererfitzelchen korrigert sich’s wesentlich besser, als mit einem stumpfgerubbelten Klotz.
Und noch einen Vorteil bietet die Vermehrung durch Teilung: man muss nicht suchen, sie kugeln überall herum.
Ein Hoch auf meine Radiergummifitzel!
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