Sonja Egger – ars pro toto
Kunst für alle / s
Blechkuchen 2.0
Ich kann nicht fassen, dass wir schon wieder fast Juni haben. Und dass das mein erster Post in diesem Jahr ist! Und wenn ich nicht einen ganz triftigen Grund dafür hätte… – wer weiß, wann ich mich aufgerafft hätte… Es ist nämlich so: Je länger man pausiert, desto schwerer fällt der Wiedereinstieg.
Nun gut: Es gibt eben einen triftigen Grund für den Wiedereinstieg: Nämlich den, dass Lisa vom wunderbaren Blog dekotopia mich um einen Gastpost für ihre Babypause gebeten hat. Ich bin voll der Ehrfurcht, dass sie es trotzdem schafft regelmäßig etwas – und nicht IRGENDetwas! – ins Netz zu stellen… So multitaskingfähig bin ich nicht.
Ich kann grad gut nachfühlen wie sie sich fühlt, denn das alte Leben komplett auf den Kopf gestellt haben auch wir. Nach vielen Jahren des Überlegens, Zauderns und Suchens haben wir Wien den Rücken gekehrt und sind weggezogen. Ein radiakler Schritt für uns, und eine Zäsur. Ende eines Lebensabschnitts; Beginn eines neuen. Aber davon später…
Hier also findet Ihr meinen Gastpost: Blechkuchen 2.0
Eine Neuinterpretation und ein Upcycling der Sonderklasse. Ü-Konserven mit einer supereinfachen und genialen Verschlusstechnik.
Hüpft mal rüber und lest nach! Ich hoffe, Ihr habt Spaß daran. Der Blechkuchen eignet sich auch gut dazu meinen ersten Creadienstag in diesem Jahr zu feiern. Hoffentlich folgen noch einige.
Das nächste Mal gibt’s aber erstmal Bilder von meiner neuen Umgebung.
Bis dahin: Habt es fein!
Überleben in der Sahara
Es kommt ja immer anders als man denkt. Ich hatte gar nicht vor zu verschwinden wie das Würschtel im Sauerkraut, aber das erste Halbjahr 2015 hatte es mit Krankheit und beruflichem Wellengang, getoppt vom unerträglich heißesten Sommer meines Lebens, wirklich in sich. Und dann hatte ich vor, erst im Herbst, wenn ich hoffentlich frisch und munter vom buchstäblich heiß ersehnten Urlaub zurück bin, wieder zu posten. Bis dahin ist’s aber noch lang und bevor nun die vierte Hitzewelle ihren Höhepunkt und meinen Tiefpunkt erreicht, funke ich schnell ein kleines Lebenszeichen, gewidmet allen hitzegeplagten Leidensgenossinnen: Hier kommen meine fünf ultimativen Hot-summer-survival-Tipps.
Platz 1
Lieber Grottenolm als mausetot: Irgendwann kriecht die Hitze durch Ritzen und Mauerwerk, aber man muss sie ja nicht auch noch einladen. Tagsüber also Fenster und Türen zu und verdunkeln! Ich wäre längst einem Hitzschlag erlegen, hätte wir nicht bald nach unserem Einzug vor 10 Jahren in die teuren aber äußerst effektiven VELUX-Rollos investiert. Im ersten Sommer waren wir im ostseitigen Schlafzimmer unterm Dach schon bei Sonnenaufgang putzmunter und spätestens ab Mittag nass geschwitzt. Und da war’s noch nicht mal so heiß wie in den letzten Jahren. Als ich die Anfrage für einen gesponserten Post von VELUX erhielt, habe ich sofort zugesagt, weil ich wirklich überzeugt bin von deren Produkten. Seit fast einem Jahrzehnt funktionieren die solarbetriebenen Rollos strom- und anstandslos ohne dass ich zum Öffnen und Schließen mehr als einen Finger krümmen muss. Sie halten die Raumtemperaturen solide im erträglichen Bereich und lassen sich sogar von Laien nachträglich und einfach an (VELUX-)Fenster anbringen. Zusätzlich haben wir noch Hitzeschutzmarkisen (->klick!), die Licht rein und Hitze draußen lassen – man braucht ja auch mal natürliches Tageslicht. Mein ernst gemeinter Dank an die Firma: Ohne Rollos hätte ich den heurigen Sommer im klimatisierten Hotel verbringen müssen.
Platz 2
Luftzug. Wer mit Computer und Monitor arbeiten muss merkt schnell, wie viel Wärme die Dinger abgeben. Zumindest wegblasen kann man sie, und ein laues Lüfterl aus dem Ventilator suggeriert wenigstens Abkühlung. Ansonsten gilt…
Platz 3
Siesta! Die Nacht zum Tag machen, arbeiten in den frühen Morgenstunden und abends bis nachts. Wer kann, sollte es den Südländern nachmachen. Ich bin definitiv keine Nachteule, aber wenn man eh nicht schlafen kann…
Platz 4
Von innen kühlen. Ich kann bei großer Hitze nicht nur nachts nicht schlafen, sondern tagsüber auch nichts essen. Wenn der Kreislauf schlapp macht und Hunger über Appetitlosigkeit siegt, esse ich Lebensmittel, die von innen kühlen – vorzugsweise Wassermelonen. Ich bin ganz begeistert, dass es nun auch heimische gibt. Sehr skeptisch habe ich die kleinen, innen hellroten Früchtchen aus dem Burgenland probiert und war aufs Angenehmste überrascht: Sie sind süß und aromatisch und stehen den großen Verwandten aus Griechenland oder Türkei in nichts nach. Abends gehen Tomaten, Gurken, Salate; für den Energieschub zwischendurch mische ich Buttermilch und Wasser zu gleichen Teilen und mixe Erd-, Him-, Brombeeren oder Ribisel dazu. Für Extrasüße kommt auch mal etwas Banane mit rein. Mit ein oder zwei Kugeln Vanilleeis wird daraus eine kleine Hauptmahlzeit, die köstlich schmeckt und schnell Energie liefert.
Platz 5: Für die ganz argen Tropennächte, derer wir im Juli 10 (!) am Stück hatten, helfen (mir) nur eine kalte Wärmflasche an den Füße und nasse Haare auf dem Kopf und/oder ein feuchtes Handtuch als Deckenersatz. So finde ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf.
Als Dauerlösung kommt aber wohl doch nur eine kühlere Wohnung in Frage. Mich würde ja interessieren: Was sind denn so Eure Strategien? Wenn Ihr Tipps habt: Nur raus damit!
Spätestens im Oktober nach meinem Urlaub geht’s hier wieder mit gewohnter Regelmäßigkeit und einem Haufen Neuigkeiten weiter. Ein herzliches Dankeschön an Euch alle, die Ihr auch abseits des Blog-Lebens mit lieben Mails und Karten an mich gedacht habt. Ich bin noch immer ganz gerührt! An die Leidensgenossinnen: Haltet die Ohren steif – der Herbst kommt bestimmt! Und an die Hochtemperaturresistenten: Genießt die Sommertage – der Herbst kommt bestimmt!
Habt es fein!
(Sponsored Post)
Topfenoberstorte
… oder Käsesahnetorte, wie man andernorts sagen tät.
Die Technik macht mir einen Strich durch die Rechnung. Mein iMac macht Spompanadeln, und so gibt es heute am Creadienstag nur Ersatzprogramm. Der Post liegt schon seit fast einem Jahr unveröffentlicht herum. Jetzt kommt er also doch noch zu Ehren. Und genau richtig zur anbrechenden Früchtchensaison.
Für meine Lieblings(geburtstags)torte braucht man einen lockeren Biscuitboden aus:
2 Eiern
4 dag Mehl
5 dag Zucker
etwas (Bio-)Zitronenschale
Vanillezucker nach Geschmack
Für die Creme:
250 g Topfen/Quark
250 ml Obers/Sahne
250 ml Magerjoghurt (wenn geht stichfest)
180 g Zucker
3 Dotter
Schale und Saft einer halben Bio-Zitrone
Mark einer Vanilleschote
8 Blatt Gelatine (bei hochsommerlichen Temperaturen 1 Blatt mehr)
Marmelade zum Bestreichen
Früchte zum Belegen
ev. Tortenguss
Für den Teig die Eier trennen, Dotter mit dem Zucker, der Zitronenschale und dem Vanillezucker schaumig schlagen. Eiweiß sehr steif schlagen, dann vorsichtig erst den Eischnee und dann das Mehl unter die Dottermischung heben. In eine Springform (28 cm) füllen und bei ca. 180° 15-20 Minuten im Rohr goldbraun backen. (Stäbchenprobe!)
Nach dem Backen am besten in heißem Zustand mit etwas Marmelade bestreichen und in der Form auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit Topfen, Joghurt, Zucker, Dotter, Zitronensaft und -schale und das Mark der Vanilleschote zu einer homogenen Masse verrühren. Dann das Obers steif schlagen und vorsichtig unterheben. Zuletzt Gelatine nach Packungsangabe schmelzen und löffelweise in die kalte Masse rühren. Die Masse sofort auf den Tortenboden gießen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Vor dem Servieren mit Früchtchen der Saison belegen und – wer mag – mit etwas Tortenguss überziehen.
So, ich bin jetzt bis auf weiteres wahrscheinlich mal offline, weil der Computer zur Reparatur muss. Drückt mir die Daumen, dass alles nicht so schlimm ist.
Schönen Dienstag Euch allen. UND:
Sicherungskopien machen!!! :-)
Millirahmstrudel
Zu den Rezeptkarten von voriger Woche (an denen ich übrigens fleißig weiter gearbeitet habe – mehr dazu demnächst) gibt’s jetzt auch gleich ein Rezept: Millirahmstrudel oder Milchrahmstrudel (der Strudel wurde angeblich nach der Köchin Milli des Gasthofs “Roter Stadl” in Breitenfurt benannt. Milli ist aber auch ein österreichischer Ausdruck für Milch) – eine Österreichische Institution und das was wir essen, wenn wir Strudel mit Vanillesauce haben wollen. Dazu braucht man:
Für den Strudelteig:
250g Universalmehl
1 Prise Salz
1 EL Öl
Wasser nach Bedarf
Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten, eine Kugel formen und mit Öl beträufelt und zugedeckt kühl (am besten über Nacht) rasten lassen. (Man darf auch getrost fertigen gezogenen Strudelteig verwenden. Das tut dem Geschmack keinen Abbruch.)
Für die Fülle:
4 Scheiben entrindetes Toastbrot
ca. 1/8 l Milch
250 g Topfen (Quark)
100 g Sauerrahm (Schmand)
2 Eier
1-2 EL Zucker (je nach Geschmack)
Mark einer Vanilleschote
Abrieb einer Bio-Zitrone
Für den Guss:
knapp 1/2 l Milch
2 EL Zucker
1 Ei
1/2 l Milch mit dem Mark der Vanilleschote aufkochen, davon ca. 1/8 l abnehmen und über das gewürfelten Toastbrot gießen und ziehen lassen. Restliche Milch (für den Guss) beiseite stellen. 2 Eier trennen. Topfen, Sauerrahm, Eidotter, Zucker und Zitronenschale glatt rühren und mit der Toastbrotmasse vermischen. 2 Eiklar steif schlagen und vorsichtig unter die Masse heben. (Im Original kommen jetzt auch noch in Rum eingelegte Rosinen dazu, aber wer mich kennt weiß, dass es die bei mir nicht gibt.) Bei selbst gemachtem Teig ist es ratsam die doppelte Menge für die Fülle zu verwenden – ich habe sie den gekauften Strudelblättern angepasst. Fülle auf zwei Drittel des Teiges geben, Ränder mit zerlassener Butter einstreichen und zu einem Strudel rollen. Mit der Naht nach unten in eine gebutterte Form legen. Strudel mit einem verquirlten Ei bestreichen.
Für den Guss die beiseite gestellte Milch mit dem Zucker und dem Ei gut verquirlen und 1/3 davon über den Strudel gießen. Bei ca 180° ins vorgeheizten Backrohr schieben. Nach ca. 15 Min. mit einem weiteren Drittel der Milchmischung übergießen, nach weiteren 15 Minuten mit dem letzten Drittel. Die Backzeit beträgt insgesamt ca. 40-50 Minuten; der Teig sollte gebräunt und geschmeidig sein – dann hat man’s richtig gemacht.
Katja sammelt jeden Montag Köstlichkeiten. Schaut mal rüber zu ihr (-> klick)!
Rotolo di Coniglio
Ein letzter Blick zurück ins irdische Paradies. Ein kulinarischer Gruß.
Rotolo di Coniglio (Kaninchenroulade)
Zugegeben ich hab gemogelt: Keine Kaninchen- sondern Hühnerkeulen. Entbeint, gehäutet und gefüllt. Mit Dörrzwetschken in Rotwein aufgekocht, 15 Minuten ziehen lassen. In die Keulen stopfen, Päckchen schnüren, salzen und pfeffern, in Olivenöl scharf anbraten. Dann im Rohr für 15-20 Minuten bei ca. 180° gar ziehen lassen. Zart und saftig – ganz ohne Sauce. Die wirkliche Überraschung: Die Beilage! Hierzulande gar nicht einfach zu bekommen. Milde Pfefferoni. Am besten alte Sorten, die wieder als Gemüse-Raritäten angeboten werden. Mit einem Hauch von Olivenöl im Rohr grillen bis die Haut Blasen wirft. Pfefferonihaut ist so zart, dass sie auch gerne mitgegessen werden kann.
Zum Nachtisch ein Beinhahe-Klassiker:
Crème brûlée mit Rosmarin und Zitrone
180 ml Vollmilch
180 ml Obers/Sahne
3 Rosmarinzweige
Schale einer halben Bio-Zitrone
4 Eigelb
40 g Zucker (nach Geschmack mehr oder weniger)
Brauner Zucker zum Bestreuen
Milch, Obers, Rosmarinzweig und die Hälfte des Zuckers aufkochen lassen. Zitronenschale dazugeben und 15 Minuten ziehen lassen. Inzwischen Eigelb und den Rest des Zuckers verquirlen, aber nicht schaumig schlagen. Die heiße Milch-/Obersmischung langsam in die Eimischung rühren. Alles durch ein Sieb in ofenfeste Auflaufförmchen gießen. Im Wasserbad bei ca. 150° 40-50 Minuten stocken lassen und nach dem Abkühlen noch mindestens vier Stunden im Kühlschrank kaltstellen. Vor dem Servieren mit braunem Zucker bestreuen und mit einem Bunsenbrenner karamellisieren oder im Rohr übergrillen.
Gewöhnlich wird für Rosmarin-Crème brûlée als zusätzliches Aroma Vanille beigemischt. Die Zitrone harmoniert aber viel besser mit dem Rosmarin und sorgt für einen frischen Kick.
Euch wünsche ich noch einen schönen Wochenbeginn, und ich geh jetzt zu Katja und schau mal was die anderen Mädels heute auftischen.
Fior di Latte Steckerleis
Seit fünf Wochen ist hier Hochsommer. Und mit Hochsommer meine ich vor allem hoch. Die Temperaturen steigen weit über 30° und schrammen seit zwei Wochen immer wieder an der 40°-Marke vorbei. Beneidenswert die Menschen, die bei solcher Hitze aufblühen. Ich gehöre leider nicht dazu, was auch daran liegen mag, dass die Hitze in der Großstadt im Allgemeinen und arbeitetenderweise in einer Dachgeschoßwohnung im Speziellen weniger erträglich ist, als im Grünen, im Schatten der Bäume oder am Wasser. Um mir diese Hitze erträglicher zu machen, hab ich mir einen Eisschwerpunkt für den August ausgedacht. Beginnen möchte ich mit italienischem Fior di Latte-Eis. Das Rezept ergibt ca. 900ml:
200 ml Milch
300 ml Schlagobers/Sahne
100-150 g Zucker (nach Geschmack)
150 g Marscarpone
Milch und Zucker in einem Topf aufkochen, Mascarpone zugeben und noch einmal aufkochen. Den Topf vom Herd nehmen. Sobald die Flüssigkeit abgekühlt ist, das halb steif geschlagene Obers unterheben. In einem verschließbaren Behälter einfrieren und gelegentlich vom Rand her umrühren, damit sich nicht zu viele Eiskristalle bilden. Ich hab das recht süße und nicht grad leichte Eis mit einem ungezuckerten Fruchtpüree aus Himbeeren und Schwarzbeeren (Blaubeeren) kombiniert und in Eislutscherformen eingefroren.
Lasst es Euch schmecken!
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