Sonja Egger Illustration | Charakterentwicklung | Text

Sommer-Dessert

Pastéis de nata

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Voriges Wochenende waren wir eingeladen und haben ein bisschen zum Buffet beigetragen. Es muss irgendwas in der Luft gelegen haben, dass just zum selben Zeitpunkt die liebe Käthe das selbe Backfieber gepackt hat. Ihre Variante ist freilich viel ausgefeilter, meine eher schnell + unkompliziert. Das Rezept ergibt ca. 8 Törtchen, weil sie aber so köstlich sind, empfehle ich die doppelte Menge zu machen:
1 Packung Blätterteig
Zimt, gemahlen
1 Becher Crème fraîche
1 frisches Bio-Ei (Gr. L oder zwei kleine)
1 Bio-Orange (Abrieb + Saft)
1 Vanilleschote
Zucker nach Geschmack (ca. 2-3 EL für die Creme und nochmal 4 für den Karamell)
Blätterteig ausrollen, dick + gleichmäßig mit Zimt bestreuen und eng zu einer Wurst aufrollen. Die dann in ca. 5-6 cm große Stücke schneiden, die Scheiben hochkant aufstellen und mit der Hand flachdrücken, sodass ein kleiner Fladen entsteht – dabei geht der Zimt mit dem Teig eine enge Verbindung ein. Muffinblechmulden mit Zimt bestreuen, Fladen darin festdrücken und die Ränder zu einem kleinen Schüsserl hochziehen. Bei ca. 180° 10 Minuten blindbacken. Inzwischen Crème fraîche, Ei, Orangenabrieb, Zucker und das Mark der Vanilleschote zu einer homogenen Masse rühren. Die Teigschüsserln aus dem Rohr nehmen und mit einem Kaffeelöffel Boden und Ränder nochmal flach drücken. In diese Schüsserl wird die Crème fraîche-Ei-Mischung eingefüllt, aber nicht ganz bis zum Rand, weil sie beim Backen noch aufgeht. Nochmal für ca. 10 Minuten ab ins Rohr damit.
Wenn die Törtchen noch warm aber nicht heiß sind, bekommen sie einen Karamellüberguss: Dafür 4 EL Zucker in einem Topf karamellisieren lassen. Sobald der Zucker ganz geschmolzen ist, mit dem Saft der Orange ablöschen. Vorsicht! Das ist wie kochende Lava und spritzt anfangs! Den flüssigen Karamell über die Törtchen gießen. Durch die Zitrusfrucht bekommt der Karamell eine ganz zarte bittere Note, die den Törtchen die Üppigkeit und Süße nimmt.
Noch ein paar Worte zum Teig: Blätterteig (und auch Mürbteig) sind bei dieser Hitze schlecht zu verarbeiten. Unbedingt dafür sorgen, dass der Teig frisch aus dem Kühlschrank kommt und Arbeitsfläche sowie Hände kalt sind. Schnell verarbeiten, sonst reißt der Teig und wird klebrig.
Das Rezept wandert in Katjas wunderbare Monday-Mhhhhhhh-Sammlung und Euch wünsche ich noch einen schönen Wochenbeginn!

 

Frühlingspasta und Himbeereis

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Als wir vom Wochenendausflug nach Hause kamen gab’s gestern abend Restlessen: Eine improvisierte Pasta Primavera aus ein paar übrig gebliebenen Spargelstangen vom Freitag, Tiefkühlerbsen, Obers (Sahne), Parmesan, eigenen Kräutern –  und natürlich Pasta:
Parmesan reiben. Nudeln in Salzwasser kochen und ca. 2 Minuten vor Ende der Kochzeit tiefgekühlte Erbsen zugeben. Beim Abseihen unbedingt ein bisschen vom stärkehaltigen Kochwasser auffangen und beiseite stellen. In der Zwischenzeit Spargel bei mittler Hitze sautieren bis er bissfest ist, dann Nudeln + Erbsen, Parmesan und wenig Obers zugeben und kurz durchschwenken. Mit dem aufgefangenen Nudelwasser aufgießen, so dass die Pasta glänzend und sämig wird, ohne zusammen zu kleben. Mit Meersalz, Pfeffer und frischen Kräutern (ich liebe Thymian) abschmecken und sofort servieren.

Zum Nachtisch gab’s das einfachste Himbeereis der Welt: Tiefgefrorene Himbeeren und eine Banane im Mixer mit Buttermilch pürieren. Durch die Eiskristalle bekommt die Masse eine cremige Konsistenz. Gestern hab ich ein bisserl mehr Milch erwischt – so wird aus dem Löffeleis ein wunderbarer Shake.
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Wahlweise kann man natürlich auch anderes (gefrorenes) Obst verwenden und mit Vollmilch, einem Schuss Obers oder Joghurt kombinieren. Trotz der herbstlichen Temperaturen draußen ist das gerade mein Standard-“Mittagessen”. Auf den Geschmack sind auch schon andere gekommen: bei der lieben Steffi hab ich auch einen entsprechenden Post gefunden.

Schaut doch mal bei Katja vorbei, dort gibt’s noch mehr Rezeptideen! Schönen Wochenbeginn Euch allen!

 

Frühlingsboten

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Es gibt für mich zwei sichere Anzeichen für Frühling:
1) Ameisen
2) unstillbares Verlangen nach Chlorophyll
Nach Chlorophyll verlangt es wohlgemerkt mich, nicht die Ameisen!
Auch wenn Ameisen gerne grüne Blattläuse melken, ist es nicht deren Farbstoff, der sie lockt, sondern der Honigtau, den die Läuse ausscheiden. Und weil diesbezüglich Futtermangel herrscht auf unserer Terrasse (nicht weil wir Gift spritzen, sondern weil die Pflanzen im Haus überwintern), beginnt jedes Frühjahr der selbe Kleinstkrieg: Eine Ameisenstraße führt schnurstracks in die Küche und es dauert mehrere Tage bis ich die Tierchen davon überzeugen kann, draußen zu bleiben. Ich halte nix von Brachialmethoden wie Backpulver, an dem sie explodieren oder Ameisenfallen, die ein ganzes Nest ausrotten. Ritzen finden und zukleben ist das effektivste Mittel und überzeugendste Argument.

(Ein paar Ameisen dürfen auch in der Küche bleiben. Allerdings nur die, die ich mit Porzellanmalstift auf die Mokka-Tasse gezeichnet habe.)

Ganz im Gegensatz zu den Ameisen sinkt mein Appetit auf Süßes mit steigender Temperatur. Es gelüstet mich stattdessen nach Grünzeug und letztes Jahr habe ich glücklicherweise Grüne Smoothies (-> klick!) entdeckt. Mein Standard-Rezept umfasst:
1 Banane
1 Apfel oder 1 Orange
3 kleine Datteln
2-3 Handvoll Salat oder junger Spinat
2 Pfefferminzblättchen
1 großes Glas Wasser.
Datteln entsteinen und für mind. 1 Stunde in etwas Wasser einlegen, damit sie aufquellen. Grünzeug und Obst inkl. Einweichwasser + dem Glas Wasser in den Mixer geben und solange pürieren bis der Smoothie glatt und sämig ist. Fertig!
Schmeckt einfach großartig, ist supergesund und geht auch dann noch, wenn man von Salat längst genug hat.

Mehr Frühlingsboten bei Luziapimpinella.

 

Trompe l’oeil

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Eier sind ja dieser Tage wahrlich keine Besonderheit – eher das Gegenteil. Wer weiß, vielleicht wachsen sie dem einen oder anderen schon bei den Ohren raus (wie meinem Meister Lampe, dessen Löffel ich deshalb amputieren musste). Aufs Frühstücksosterei muss trotzdem nicht verzichtet werden, man kann sich ja behelfen: Ich hab weiße Schokomousse in eine leere, im Backrohr sterilisierte Eierschale gefüllt und einen Kleks pürierte Kompott-Marillen vom Sommer drauf getan.
Hier das Rezept für die Mousse:

3 Eier
250 ml Schlagobers
200 g (gute!) weiße Schokolade
1-2 EL Zucker (je nach Geschmack)

Eier trennen, Obers und Eiweiß separat steif schlagen. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen und beiseite stellen. Eigelb mit Zucker schaumig rühren und unter die geschmolzene Schokolade rühren. Erst das Schlagobers, dann den Eischnee vorsichtig unterheben. Die Mousse am besten über Nacht kalt stellen.

Köstlich! Mehr bei Luziapimpinella.

 

last-minute-geschenk #2

Lemon Curd ist ein beliebter englischer Brotaufstrich. Für diesen Zweck finde ich es zu süß und zu üppig, aber als Basis oder Topping für andere Desserts ist es unschlagbar.

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Zutaten:
Saft und Schale von 2-3 Bio-Zitronen (ca. 75ml Saft)
3 Eier
150g Zucker
80g Butter

Zitronensaft, -schale, Eier und Zucker über Wasserdampf aufschlagen, bis eine weißliche, dick-schaumige Masse entsteht. Das kann eine Weile dauern, also Geduld! Dann die weiche Butter stückchenweise einrühren, bis sie geschmolzen ist. Kurz weiter rühren und in Gläser abfüllen. Das Lemon-Curd wird im Kühlschrank noch etwas fester und eignet sich wunderbar zum Füllen von Keksen, Torten und Rouladen. Ein Teelöffel in Joghurt gerührt ergibt ein erfrischendes schnelles Sommer-Dessert. Irgendwann kommt der Sommer ja bestimmt!

Ars Pro Toto

kunst für alle/s
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ars pro toto bei brigitte-mom

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