Schneemann und weiße Schokolade
Noch nie – nie – hat es in Wien so viel Schnee gegeben. Also zumindest soweit ich mich erinnern kann. Kaum ist er weg, ist er auch schon wieder da! Die Fortbewegung per Langlaufschier oder Rodel ist trotzdem nichts weiter als Gaudium oder Hang zur Theatralik, denn das Streusalz geht hierzulande scheinbar nie aus und verwandelt innerstädtische Gehwege in graubraune Eispfützen, die sich nicht eignen für Kufen. Ich versteh den Gedankengang hinter dem Salzwahn nicht. Kann mir das bitte jemand mal plausibel erklären? Soll es wirklich angenehmer sein durch dreckiges Salzwasser nahe dem Gefrierpunkt zu waten, als trockenen Fußes auf festgetretenem Schnee sein Ziel zu erreichen? Und das Ausrutsch-Argument wenn es wieder friert ist auch Schmarren. Wo bitte ist der Unterschied, ob es mich auf gefrorenem Schnee oder auf Eis zerlegt? Zumindest am Stadtrand ist man ein bissl gescheiter. Oder knausriger. Jedenfalls hat man dort das Vergnügen, den fest getrampelten Schnee unter den Schuhen knirschen zu hören.
Nicht nur Schnee und Salz gibt’s momentan zuhauf. Auch eine erstaunliche Menge an Schneemännern tummelt sich in der Innenstadt, und ich trau mich wetten, dass hier keine Kinder am Werk waren.
Steifgefrorene Hände – große wie kleine – wärmt man am besten auf mit einem Glas heißer Schokolade. Hier ein Rezept ganz in weiß:
Mark einer Vanillestange in ca. 1/4 l Milch aufkochen,
1 Prise geriebene Muskatnuss und
1 Prise Salz dazu.
50 g gehackte, weiße Schokolade in die heiße (aber nicht kochende!) Milch geben und 2-3 Minuten ziehen lassen, bis sich die Schokolade ganz aufgelöst hat.
In ein Glas füllen und nach Geschmack mit Schlagobers garnieren.
Schönen Wochenbeginn!
Und da meckere nochmal jemand … Noch nie war Wien so schön, wie dieses Wochenende!
Jedes Gebäude, jeder Baum oder Strauch, was sage ich: sogar jedes geparkte Auto, jeder Mistkübel, jeder am Straßenrand abgestellt Sperrmüll … alles und jedes ein Stück Kunst!
Und was das allerschönste dran ist: ein Stück vergängliche Kunst! Ich muss sie jetzt genießen – nicht irgendwann, nicht später, nicht als Aufzeichnung. Entweder gehe ich jetzt mit offenen Sinnen herum – oder die Sache ist futsch!
Was sie jetzt ja tatsächlich schon ist …
gepostet von
Gerd am