Sonja Egger Illustration | Charakterentwicklung | Text

Jahres-Archive: 2014

Elefantös

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Ich hab’s grad mit Elefanten. Weiß auch nicht warum.
Herr R. mag diese hier – nach einem alten Kupferstich – besonders gern.
Er meint, ich hätte uns beide gut getroffen.

 

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Sehr witzig!

So trampeln wir heute also gemeinsam zum Creadienstag.

 

Habt es fein!

 

 

Hinter den Kulissen 1

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Heute geht’s los mit dem ersten Blick hinter die Kulissen und ich erzähle wie…

Ein Buch entsteht:

Wie komme ich eigentlich zu meinen Aufträgen und Texten?
(Hehe, gar nicht. Sie kommen zu mir. :-)) Ich bin seit vielen Jahren in der glücklichen Lage nicht akquirieren zu müssen. Es kommen Anfragen von Verlagen, Agenturen, aus der Privatwirtschaft und auch von Privatpersonen. Je nach Zeit, Interesse und Kontostand entscheide ich.
Seit Jahren arbeite ich hauptsächlich mit dem Arena Verlag in Würzburg. Das hat vor allem einen Grund, nämlich die gute Zusammenarbeit. Ich kann mir die Jobs aussuchen. Die Programmleitung nimmt Rücksicht auf meine Vorlieben und Stärken und entwickelt auch Ideen gemeinsam mit mir. Die Lektorinnen lassen mir viel Freiheit und die Zeitfenster sind nicht so streng einzuhalten wie bei vielen anderen Verlagen. Wir machen eine Jahresplanung und dann bekomme ich die Manuskripte.
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Das landet also auf meinem Tisch:
Ein Fahnenabzug vom Text. Je nach Art des Buches (z.B. Erstleser) steht das Layout mehr oder weniger unverrückbar fest – manchmal ist das ganz schön tricky.
Bei Bilder- und Pappbüchern kann der Text aber frei verschoben werden. Mit Ausnahme von Sachbüchern brauche ich aber für alle neben dem Papierausdruck noch eine digitale Layout-Version. Wenigstens ein PDF, am liebsten aber ein offenes Dokument (meistens InDesign), in das ich meine Illus direkt einfügen kann. Es kommt vor, dass ich das Dokument nachbauen muss, also den Text mit der richtigen Schrift und dem Satzspiegel in meinem Programm layoute.

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Nach dem Lesen mach ich erstmal… nix. Oder gehe schlafen. Mindestens eine Nacht. Damit sich die vagen Bilder in meinem Kopf verfestigen. Und die besten Ideen kommen mir sowieso beim Einschlafen und Aufwachen. Allerspätestens jetzt mache ich mir Gedanken über die Stilrichtung. Soll es realistisch sein? Lustig? Fantastisch? Welche Perspektiven wähle ich? Welche Technik? Bei Brotjobs entscheide ich pragmatisch nach Einsatzgebiet, Aufwand und Druckverfahren – und Höhe des Honorars.

Viele IllustratorInnen legen ein Storyboard an, um sich einen Überblick zu verschaffen. Ich finde das einengend. Ich mag es, wenn sich Geschichte und Figuren entwickeln können. Deshalb fange ich immer mit den Bildern an, die ich schon im Kopf habe. Aber auch die arbeite ich nicht vollständig aus. Eine ungefähre Komposition reicht. Oder eine bestimmte Körperhaltung. Eine witzige Idee. Details kommen später.
Am wichtigsten ist natürlich die Hauptfigur, und auch der lasse ich gern Zeit zum Wachsen. Grundsätzlich muss sie aber von Anfang an stimmen. Ausdruck, Größe, Proportion.
Die Farbigkeit habe ich zu diesem Zeitpunkt grob im Kopf.
Es gibt auch hier keine Vorskizzen. Ich arbeite freihand. Immer an der selben Skizze ergänze und erweitere ich und der Radiergummi ist mein bester Freund. Wenn ich merke, dass Größenverhältnisse nicht stimmen, korrigiere ich das später digital.

 

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Sobald alle Seiten skizziert sind, werden sie gescannt und digital nachbearbeitet. Die Seite wird in Originalgröße aufgebaut und mit Schnittmarken bzw. Rahmen versehen. Erst in Kombination mit dem Text sehe ich, ob das Gesamtbild stimmt oder noch ein Feintuning braucht. Falls nötig können Größenverhältnisse korrigiert und Details hinzugefügt werden.
Dann geht das Ergebnis ans Lektorat. Der Blick von außen ist ganz wichtig. Für ein optimales Ergebnis wird der Text vom Lektorat auch mal minimal an die Illu angepasst.

Nach der Freigabe mache ich mich an die Reinzeichnung. Ich liebe die Entwurfsarbeit und das Tüfteln – die Ausarbeitung ist der unspannende Teil. Die Skizzen werden je nach Einsatz in Originalgröße oder vergrößert ausgedruckt und am Leuchttisch auf Aquarellpapier übertragen.
Zur Farbwahl gehört einige Erfahrung wie das Ergebnis im Druck aussehen wird. Viele Farben sind nicht reproduzierbar und auch der Ton des Aquarellpapiers spielt beim Endergebnis eine Rolle. Im Zweifelsfall also lieber keine Experimente.

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Reinzeichnungen an den Verlag schicken und fertig!

Der Rest ist ein anderes Kapitel.

 

 

 

Origami-Malbuch

 

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Ja, danke der Nachfrage: Ich lebe noch. :-) Langsam und allmählich kehrt bei mir ein neuer Alltag ein. Ein Alltag ohne Buchillustration. Vorerst.

Obwohl: Ganz kann ich es nicht lassen.

Außerdem habe ich Euch einen Blick hinter die Kulissen versprochen. Heute dürft Ihr nicht nur Mäuschen spielen, sondern sogar selbst Hand anlegen:

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Als Kompensation für die lange Durststrecke habe ich Euch etwas Besonderes mitgebracht:
Ein achtseitiges Mini-Malbuch. Gefaltet aus einem einzigen Stück Papier. Origami halt. (Oder etwas in der Art.)

Künstlerisch weniger Ambitionierte und/oder Origami-Begeisterte vergnügen sich vielleicht allein schon mit der Faltanleitung. Die kann man auch flugs umfunktionieren,  z.B. in eine formidable, kleine Menükarte. Oder in ein Notizbücherl. Oder in den ersten eigenen Roman… (Vielschreiberinnen müssen halt viel falten.)

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Wer dennoch brav ausgemalt hat, kann die Motive hernach auch ausschneiden und auf eine hübsche Kordel picken. Fertig ist eine hübsche Kinderzimmergirlande. Oder ein Geschenkband.
Mehrfach Ausgedrucktes und -geschnittenes ergibt ein passables Memoryspiel.
Oder… sonst noch eine Idee!??

Mein Multifunktionsorigamiminimalbuch schicke ich heute jedenfalls nach langer Abstinenz wieder mal zu Anke.

Ach so, ja: Die Gratis-PDFs zum Download:

Hier geht’s zum Malbuch.

Und hier (Teil 1) und hier (Teil 2) zur Faltanleitung.

Ich freue mich endlich wieder hier zu sein. Den Arbeitsberg abgetragen und die erste Wintergrippe (??) überstanden zu haben. Mich für ein neues Abenteuer freigeschaufelt zu haben und meinen Blogger-Alltag wieder aufzunehmen. Aber am meisten freue ich mich darauf, wieder bei Euch vorbei zu schauen. Mich wieder mit Euch austauschen zu können. Ihr habt mir gefehlt!

Habt einen feinen Dienstag!

 

 

 

Kuckucksuhr

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Zum Kuckuck! Wohin rast die Zeit?

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Mich plagt das schlechte Gewissen. Ich wollte eigentlich nicht schon wieder so eine lange Pause einlegen. Aber ich hetze von einem Abgabetermin zum nächsten und komme kaum hinterher.

Bis September heißt’s noch: Augen zu und durch.

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Gut, dass ich fürs Handmade Kultur-Magazin schon im Mai einen Beitrag gemacht habe, den ich Euch heute vorstellen kann. Denn sonst stünde ich am heutigen Creadienstag schon wieder ohne da. Zig Sachen liegen halbfertig im Schubladl, die Lust am Bloggen ist mir auch nicht vergangen und Ideen hab ich noch jede Menge. Alles was mir fehlt, ist Zeit.

Und da hilft auch die Kuckucksuhr aus Fimo nix.

Wenn Ihr wissen wollt, wie ich sie gemacht hab: Lest im aktuellen Heft S 32-34 nach. Supereinfach und schnell gemacht.

Und Ihr so? Ich bin überhaupt nicht mehr auf dem Laufenden und dreh mal eine Runde. Habt einen schönen Dienstag!

 

 

 

Nota bene

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So viele liebe Mails und Nachfragen haben mich in den letzten Wochen erreicht, für die ich mich auch hoffentlich in absehbarer Zeit bei allen persönlich bedanken werde. Allein: Mir fehlt die Zeit. Drum habe ich beschlossen heute ganz offiziell die leisen Nachfragen über die Gründe meines Tiefs zu beantworten.
So banal sind die Auslöser, dass man fast drüber lachen könnte: Kaputter Computer? Den tauscht man aus und fertig, oder!? Ich habe ja keine Daten verloren – alles gut gesichert (gebranntes Kind und so weiter…), also Schwamm drüber.
Aber: Ein neuer Computer hat ein neues Betriebssystem und das ist wieder mal nicht kompatibel mit alter (= nicht weiter entwickelter) Software von Peripheriegeräten. Und so kann man auch gleich Scanner und Drucker mit entsorgen, auch wenn sie noch gut funktionieren. Und Grafik- und Bildbearbeitungs-Software kann man seit neuestem auch nicht mehr kaufen, sondern nur mehr mieten. Urplötzlich befindet man sich in Geiselhaft von Monopolisten. Wird zu fragwürdigen Updates gezwungen, die für den Massenmarkt entwickelt werden und uns Profis im Regen stehen lassen.
Bin ich die einzige, die sich über diese Bevormundung und diesen Wahnsinn aufregt? Bin ich die einzige, die sich das nicht aufzwingen lassen will?

Aber hier geht es um weit mehr als meine persönliche Wertehaltung. Hier geht es um berufliche und damit existenzielle Fragen, denn IllustratorInnen bekommen immer öfter zu hören, dass analoges Arbeiten steinzeitlich sei. Schlimmstenfalls bleiben sogar Aufträge aus. Der Gipfel der Ironie ist, dass digitale Illustration gleichzeitig eine massive Abwertung erfährt – ähnlich dem Verfall des grafischen Gewerbes nach Aufkommen der Textverarbeitungsprogramme in den frühen 90er-Jahren. In Unkenntnis der Arbeitsprozesse herrscht noch immer die Meinung vor, dass der Computer mehr oder weniger selbstständig illustriert oder layoutet. Erschwerend die Ignoranz derjenigen Menschen, die glauben Erfüllung und Spaß an der Sache seien Lohn genug.

Eine Zwickmühle. Und wieder einmal Aussteigerphantasien. Alles hinschmeißen und sich einen Job als Kassiererin suchen. Sich nicht mehr auf die Rolle des Konsumtrottels reduzieren lassen. Und sich nicht mehr rechtfertigen wollen, dass man von seiner Arbeit auch leben möchte. Wenn diese Arbeit keinen Wert hat, wozu noch weiter daran festhalten?

Inzwischen ist die Talsohle durchschritten. Ich gebe mir noch eine Chance. Mehrgleisig fahren, die Verlagsillustration weiter reduzieren und die begonnenen eigenen Projekte voran treiben. Was einer gewissen Komik nicht entbehrt: Vor dem Computer-Crash habe ich mit einer neuen Papeterie-Serie begonnen. Digital illustriert! Ein erstes Motiv für Grußkarten, Notizblöcke und Kalender schicke ich heute zu Anke. Nach und nach zeige ich Euch auch die anderen Motive.

Und ich habe mir vorgenommen, Euch ein bisschen hinter die Kulissen schauen zu lassen. In unregelmäßigen Abständen werde ich Euch zeigen, wie ich arbeite und was es alles braucht, um beispielsweise ein Buch auf den Weg zu bringen. Wie ich an unterschiedliche Aufgaben herangehe und welche Werkzeuge ich benutze. Und nicht zuletzt, wie viel Fachwissen es braucht, um ein befriedigendes (Druck-)Ergebnis zu erhalten.

 

Und wenn ich scheitere, dann wenigstens im Wissen, dass ich’s probiert habe… ;-)

 

Euch allen ein herzliches Dankeschön fürs Nachfragen, Dazusenfen (Zitat Ulma) Mitlesen, Mitfiebern, Mitlachen und Mitweinen. Ihr seid mir eine große Stütze, Ansporn und Motivation!
Habt einen schönen Dienstag!

 

 

Summer feelings

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Summer feelings kommen heute bei Kebo auf. Ich hüpf vor Freude im Quadrat, dass ich Kebo – einen wahnsinnig lieben Menschen mit großem ästhetischen Feingefühl und wunderbaren Ideen – mit einem Gastpost vertreten darf. Schaut mal rüber zu ihr und falls Ihr ihren Blog noch nicht kennt: Unbedingt durchstöbern!

Mein Gastpost passt grad gut zu meiner Stimmung. Sentimental und sich ganz weit weg träumend. Die technischen Probleme sind noch nicht gelöst, ich habe zwei dringende Abgabetermine und der Urlaub fällt heuer arbeitsbedingt mehr oder weniger aus. Aber die Erinnerungen kann mir niemand nehmen. Und ich schwelge grad ausgiebig in ihnen. Ein paar Tricks helfen dabei -> klick!

Und was ist Euer Rezept um dem Alltag zu entkommen?

 

 

Ars Pro Toto

kunst für alle/s
illustration und handgemachtes

ars pro toto bei brigitte-mom

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